Schleifer bei der Arbeit
Pixabay/Janno Nivergall
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wirtschaft

Umfrage: Industriebetriebe unzufrieden

Die Vorarlberger Industrie sieht sich weiterhin in einer schwierigen Situation. Auf Basis der aktuellen Konjunkturumfrage von Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer wird von rückläufigen Auftragseingängen gesprochen. Etwa jedes dritte befragte Unternehmen bezeichnet seine derzeitige Geschäftslage als „schlecht“.

Die Industriellenvereinigung und die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer befragten für ihr Stimmungsbild im ersten Quartal des heurigen Jahres 38 Unternehmen mit 23.762 Beschäftigten. Der Geschäftsklimaindex – das ist der Mittelwert der Einschätzung zur derzeitigen Geschäftslage und jener in einem halben Jahr – lag bei minus 7,9 Punkten.

Damit bewegt sich der Geschäftsklimaindex, der Werte von minus 100 bis plus 100 annehmen kann, seit eineinhalb Jahren im negativen Bereich. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag der Geschäftsklimaindex drei Quartale in Folge bei Werten zwischen plus 44,50 und plus 46,90.

34 Prozent bezeichnen Geschäftslage als schlecht

34 Prozent der befragten Unternehmen bezeichneten ihre derzeitige Geschäftslage als schlecht, in der Metalltechnischen Industrie sind es sogar 73 Prozent. Bei 37 Prozent der befragten Betriebe sind die Auftragsbestände eingebrochen. Wenig Optimismus gab es auch im Hinblick auf die nächsten sechs Monate: 30 Prozent gingen von sinkenden Verkaufspreisen, 36 Prozent von einer Verschlechterung der Ertragslage aus. 35 Prozent der Firmen rechneten mit einer sinkenden Mitarbeiterzahl. Nur sechs Prozent erwarteten in einem halben Jahr eine günstigere Geschäftslage. Positiv in die Zukunft blicken nur Unternehmen aus der Lebensmittel- und der Verpackungsindustrie.

Hohe Löhne werden als Problem genannt

„Die Unternehmen versuchen ihre Fachkräfte trotz fehlender Aufträge zu halten. Es wird jedoch immer schwieriger, vor allem durch stark gestiegene Kosten, die erforderlichen Preise für Industrieprodukte ‚Made in Vorarlberg‘ auf dem internationalen Markt durchzusetzen“, sagte Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer.

Die Zahl der Aufträge nehme ab, Löhne und andere Anforderungen gingen jedoch in die Höhe. „Irgendwann preisen wir uns aus dem Markt“, unterstrich der Spartengeschäftsführer. Gerade nehme die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern ab, mittelfristig seien Wohlstandsverluste zu befürchten, so Amann. Aus Sicht der Industrie sei es zentral, die Abgabenlast deutlich zu senken.