Schild Raiffeisenbank
IMAGO/Daniel Scharinger
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Wirtschaft

Vorarlberger Raiffeisenbanken verdoppelten Gewinn

Das Betriebsergebnis der Vorarlberger Raiffeisenbanken hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Dabei ist die Nachfrage nach Krediten deutlich gesunken, bei den laufenden Krediten gebe es allerdings kaum Ausfälle, hieß es. Dafür spricht der Vorstandsvorsitzende der RLB Vorarlberg von einer „Renaissance des Sparens“.

Die Raiffeisenbankengruppe Vorarlberg (RBV) hat im Geschäftsjahr 2023 ein „sehr gutes Ergebnis“ erzielt, wie es auf einer Bilanzpressekonferenz am Dienstag hieß. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Michael Alge lag das Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) bei 134,6 Mio. Euro – das ist mehr als doppelt so viel wie im Jahr davor (2022: 66,3 Mio.).

Überraschend komme das nicht, so die Verantwortlichen: Einerseits hätten die Raiffeisenbanken während der zehnjährigen Nullzinsphase sehr genau auf ihre Kosten geachtet. Andererseits bringe die aktuelle Normalisierung der Zinsen mehr Erträge bei bisher nach wie vor geringen Risikokosten.

Kaum Kredit-Ausfälle

Man habe die Rahmenbedingungen gut genützt, so Alge. Er wies darauf hin, dass trotz gestiegener Zinsen weiterhin kaum Kredit-Ausfälle zu verzeichnen seien. Diese Kombination sei nicht alltäglich. Nach wie vor gebe es nur sehr wenige Kunden, die bei der Bank vorsprechen, weil sie ihren Kredit nicht mehr bedienen können.

„Wir haben manchmal den Eindruck, dass die allgemeine Stimmung schlechter ist als die tatsächliche wirtschaftliche Lage“, sagte Alge. Dennoch hoffe man auf und glaube an ein bald wieder sinkendes Zinsniveau – das würde den Kreditnehmern wieder mehr Spielraum geben.

Vorarlberger Raiffeisenbanken: Verdoppelung des Betriebsergebnisses

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Nachfrage nach Krediten deutlich schwächer

Bei der Kreditnachfrage gab es allerdings einen deutlichen Rückgang: „Die Nachfrage nach Krediten war im vergangenen Jahr deutlich schwächer als in den Jahren davor“, sagte Alge, bei den allgemeinen Krediten gab es einen Rückgang um 40 Prozent, bei den Wohnbaukrediten um 60 Prozent. Zudem hätten viele Kunden ihre Kredite getilgt.

Der Wunsch vieler nach Wohnimmobilien sei ungebrochen, die aktuellen Rahmenbedingungen der Finanzierung erlaubten die Verwirklichung des Traums in den meisten Fällen derzeit aber nicht. Zudem gebe es einen Trend zu Fixzinsen. Alge glaubt an einen Nachfrage-Anstieg, sobald zwischen den drei Faktoren Preis, Zinsen und Einkommen wieder eine Balance gegeben sei.

Alge sagte weiter, man könne von einer Renaissance des Sparens sprechen. 11,4 Mrd. Euro vertrauten die Menschen inzwischen den Vorarlberger Raiffeisenbanken an. Das sei abermals ein Plus von knapp sechs Prozent zum Vorjahr.

15 selbstständige Raiffeisenbanken

Die Raiffeisen Landesbank (RLB) bildet gemeinsam mit 15 selbstständigen Raiffeisenbanken die Raiffeisenbankengruppe Vorarlberg (RBV). Die RBV hat nach eigenen Angaben über 250.000 Privat- und 19.000 Firmenkunden. Es werden 66 Bankstellen geführt. Die Mitarbeiterzahl nahm im vergangenen Jahr von 1.449 auf 1.490 Personen zu.