Kind spielt im Kindergarten
imago/Westend61
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Politik

Kinderbetreuung: Fortschritte und Nachholbedarf

Der erste bundesweite Bericht zur Kinderbetreuung ist am Dienstag veröffentlicht worden. Er listet die Kinderbetreuungsquoten nach Alter und Ländern auf. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede – Vorarlberg hinkt insbesondere bei der Ganztagesbetreuung noch immer hinterher. In manchen Bereichen hat es aber auch Fortschritte gegeben.

Grundsätzlich hat Vorarlberg in den vergangenen zehn Jahren bei der Kinderbetreuung Fortschritte gemacht, allerdings startete das westlichste Bundesland auch mit einer vergleichsweise niedrigen Betreuungsquote, die nun gesteigert wurde. Damit liegt Vorarlberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern im Mittelfeld.

Bei einjährigen Kindern stieg die Betreuungsquote in Vorarlberg zum Beispiel von 15 auf 34 Prozent, bei Zweijährigen von 41 auf 65 Prozent. Bei dreijährigen Kindern ist die Zahl von 77 auf 87 Prozent gestiegen. Was aus dem Monitoring-Bericht des Familienministeriums aber nicht hervorgeht, ist, wie oft oder wie lange ein Kind pro Woche in einer Einrichtung betreut wird.

Der Monitoring-Bericht zur Kinderbildung und -betreuung zeigt unter anderem Versorgungslücken auf.

Schlusslicht bei der Ganztagesbetreuung

Bei der Ganztagesbetreuung bildet Vorarlberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern das Schlusslicht. Sieben von zehn Kindern, die in einer Betreuungseinrichtung sind, werden in Vorarlberg nur vormittags betreut. In Niederösterreich ist es genau andersherum: Dort können etwa sieben von zehn Kindern ganztägig eine Betreuungseinrichtung besuchen.

Kinderbetreuung in Vorarlberg

Laut dem ersten Monitoring-Bericht der Statistik Austria besteht in Vorarlberg weiterhin Handlungsbedarf in der Kinderbetreuung. Insbesondere bei der Ganztagesbetreuung liegt das Bundesland im Vergleich hinter anderen zurück.

Hälfte der Eltern kann Vollzeit arbeiten

Der Monitoring-Bericht zeigt auch die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Beruf auf. Sogenannte „VIF-konforme Betreuungseinrichtungen“ (Vereinbarkeitsindikator Familie und Beruf) machen es Eltern möglich, Vollzeit zu arbeiten. Österreichweit wird rund die Hälfte aller drei- bis sechsjährigen Kinder so betreut – mehr dazu in news.ORF.at: Neuer Bericht zeigt Lücken auf.

In Vorarlberg zeigen sich diesbezüglich je nach Altersgruppe Unterschiede. So nimmt die Ganztagesbetreuung mit zunehmendem Alter der Kinder ab. Bei den Einjährigen sind es noch fast 70 Prozent, bei den Fünfjährigen nur mehr 45 Prozent.

Interaktive Karte soll folgen

Der Monitoring-Bericht zur Kinderbetreuung in Österreich werde ab jetzt jährlich auf Basis der aktuellsten Daten der Statistik Austria erstellt, heißt es aus dem Familienministerium. Ab Herbst sollen die Daten über eine interaktive Landkarte und ein Dashboard online für jede und jeden zugänglich sein.