Wie viele Personen in Vorarlberg genau infiziert sind, weiß niemand. Covid ist ja nicht mehr meldepflichtig und wird kaum mehr getestet. Auch mithilfe der Abwasseranalysen lässt sich die Frage nach den Fallzahlen nicht beantworten, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Es lasse sich nämlich nicht seriös von der Virenlast auf die absoluten Fallzahlen hochrechnen. In allen sechs Kläranlagen, in denen das Abwasser auf SARS-CoV-2 hin untersucht wird, sind die Werte aber auf vergleichsweise sehr niedrigem Niveau.
An der Universitätsklinik Innsbruck ist bei einer Covid-Folgestudie festgestellt worden, dass sämtliche untersuchte Personen spätestens nach zwei Jahren keine Virusbestandteile im Darm und auch keine Long-Covid-Symptome mehr aufweisen. Long-Covid: Studie lässt Betroffene hoffen (tirol.ORF.at, 17.04.2024).
Die meisten sind grundimmunisiert
Auch die Zahl der Impfungen hat abgenommen. In der Impfordination des Landes in Dornbirn lassen sich derzeit wöchentlich nur noch bis zu zehn Menschen gegen das Coronavirus impfen, sagt Landessanitätsdirektor Grabher. Inzwischen hätten eben schon viele eine Grundimmunisierung – durch Impfungen und durchgemachte Erkrankungen.
Es scheint sich also bewahrheitet zu haben, was lange vorhergesagt wurde: Corona ist zwar gekommen, um zu bleiben – eine große Rolle spielt es zumindest derzeit aber nicht mehr. Grabher betont allerdings, dass man nicht weiß, was noch komme. Auch die Welle im Dezember 2023, in welcher im Abwasser eine noch nie dagewesene Virenlast festgestellt werden konnte, hatte man nicht vorhergesehen.
Nur noch wenig neue Long-Covid-Meldungen
Die Zahl der Menschen, die sich an die Post-Covid Koordinationsstelle in Hohenems wenden, ist ebenfalls deutlich gesunken. Im Schnitt melden sich dort noch zwischen zwei und drei Menschen pro Monat, sagt Primararzt Peter Cerkl. Kurz nach der Eröffnung der Stelle vor über zwei Jahren seien es noch bis zu 15 pro Monat gewesen. Die Koordinationsstelle hilft Menschen, die über einen langen Zeitraum hinweg mit den Folgen einer Corona-Infektion zu kämpfen haben.