Tempo 30
ORF/Lukas Krummholz
ORF/Lukas Krummholz
Verkehr

VCÖ: 80 Prozent der Unfälle passieren im Ortsgebiet

Rund 80 Prozent der Verkehrsunfälle passieren in Vorarlberg nach Angaben des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) im Ortsgebiet. Dieser begrüßt deshalb die leichtere Umsetzung von Tempo 30. Damit könne die Zahl und Schwere der Unfälle reduziert werden.

Im Nationalrat ist am Mittwoch die StVO-Novelle beschlossen worden, die es Gemeinden und Städten ab 1. Juli 2024 erleichtert, Tempo 30 umzusetzen. 55 Vorarlberger Gemeinden und Städte haben gemeinsam mit VCÖ und Städtebund eine leichtere Umsetzung beschlossen. Laut VCÖ ereignen sich in Vorarlberg rund 80 Prozent der Verkehrsunfälle und rund 95 Prozent der Fußgängerunfälle im Ortsgebiet.

20 km/h Unterschied klinge nach wenig, mache in der Verkehrssicherheit aber einen großen Unterschied, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Tempo 30 statt 50 halbiere den Anhalteweg und reduziere die Zahl und die Schwere der Unfälle. Damit könnten Menschenleben gerettet werden.

Mehr Kontrollen gefordert

Im Jahr 2022 sind bei 1.703 Verkehrsunfällen im Ortsgebiet 1.930 Menschen verletzt worden, zehn kamen ums Leben, bezieht sich der VCÖ auf Zahlen der Statistik Austria. Bei 181 Fußgängerunfällen sind demnach 45 Menschen schwer und vier tödlich verletzt worden.

Jene Städte und Gemeinden, die sich an der VCÖ-Initiative „Gemeinden und Städte für Tempo 30“ sind in einer Karte des VCÖ ersichtlich.

Der VCÖ nennt die französische Stadt Lille als Beispiel. Dort hätten zwei Jahre nach Einführung von großflächigem Tempo 30 im Jahr 2022 die Zahl der Verkehrsunfälle um ein Drittel abgenommen, die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten und Toten seien um 39 Prozent zurückgegangen.

Damit das Tempolimit eingehalten wird, seien Kontrollen wichtig, betont Jaschinsky. Bisher konnten nur Gemeinden und Städte mit einem eigenen Wachkörper Tempokontrollen durchführen. Ab 1. Juli können alle Gemeinden und Städte eine Kontrollerlaubnis beantragen.