Pierce LePage
GEPA pictures/ Oliver Lerch
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Sport

Weltelite beim Mehrkampfmeeting in Götzis

Beim Leichtathletik-Mehrkampfmeeting in Götzis am 18. und 19. Mai 2024 wird die Elite mit WM- und Olympiamedaillengewinnern dabei sein. Für die Veranstalter wird es aber immer schwieriger, die Stars nach Vorarlberg zu holen – was auch am Qualifikationssystem liegt.

Mit Pierce LePage, Damian Warner und Lindon Victor sind die drei Medaillengewinner der Weltmeisterschaft 2023 am Start. LePage (Bestleistung: 8.909 Punkte) und Warner (9.018) belegten im vergangenen Jahr nicht nur bei der Weltmeisterschaft in Budapest die Ränge eins und zwei, sondern auch in Götzis.

Warner ist zum elften Mal dabei

Olympiasieger Warner ist der Rekordsieger des Meetings in Vorarlberg mit sieben Erfolgen, der 34-Jährige wird im Mai zum elften Mal in Vorarlberg antreten. Victor hat im Vorjahr in Götzis den siebenten Platz belegt. Mit dabei sein wird ebenso Vizeeuropameister Simon Ehammer (Schweiz, 8.468), der auch aktueller Mehrkampf-Hallenweltmeister ist.

  Damian Warner (CAN)
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Damian Warner

Im Siebenkampf der Frauen wird Vize-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Anouk Vetter (Niederlande, 6.867) das Starterfeld anführen. Nach ihrem Sieg im Mösle-Stadion im Jahr 2022 gab sie im vergangenen Jahr nach dem ersten Wettkampftag auf. Eine starke Konkurrentin für Vetter wird etwa die Schweizerin Annik Kälin (6.515) sein, die Dritte der Europameisterschaften von 2022.

  Anouk Vetter (NED)
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Anouk Vetter

Bonuspunkte für die Weltrangliste

War das Meeting in Götzis für die absoluten Topklasseathletinnen und -athleten in den vergangenen Jahrzehnten stets ein Fixpunkt im Wettkampfkalender, so verschieben sich bei manchen die Prioritäten, wenn im selben Jahr Europameisterschaften sowie Olympische Spiele anstehen. Das vor wenigen Jahren eingeführte Qualifikationssystem macht es außerdem attraktiver, bei kleineren Meetings als in Götzis zu starten, weil es dort leichter Bonuspunkte für die Weltrangliste zu ergattern gibt.

So ist die Liste der prominenten Abwesenden lang: Vorjahressiegerin Anna Hall (USA, 6.988) will nach einer Verletzung nichts riskieren und hat die US-Trials zu überstehen, viele andere wie etwa der Deutsche Niklas Kaul (Welt- und Europameister, 8.691) lassen Götzis aus und bestreiten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris die Europameisterschaft in Rom. Der deutsche Shootingstar Leo Neugebauer (8.836), der 2023 den nationalen Rekord brach, wird möglicherweise nicht einmal die Europameisterschaft bestreiten.

Kritik am Wettkampfkalender

Walter Weber, Sportlicher Leiter des Götzis-Meetings, kritisierte einmal mehr das World Ranking-System des Leichtathletik-Weltverbands, aber auch den Wettkampfkalender. „In drei Wochen stehen fünf Mehrkampfmeetings an, die zur World Tour gehören. Drei davon haben ‚Gold Level‘“, sagte Weber. Der Mehrkampf im spanischen Arona ist eine Woche vor Götzis angesetzt, jenes in Brescia am 27. und 28. April.

Nach dem Meeting in Brescia werde man mehr über das Starterfeld in Götzis sagen können, so Weber. Für ihn steht aber fest, dass es ein Problem ist, „wenn die jungen Athleten wegen besserer Qualifikationschancen nicht mehr nach Götzis kommen. Dann geht unsere Basis verloren.“

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Österreichische Siebenkampf-Meisterschaft integriert

Vollzählig am Start sein wird hingegen die österreichische Siebenkampf-Elite: Verena Mayr, Ivona Dadic, Sarah Lagger, Sophie Kreiner bei ihrem ersten Götzis-Start sowie die beiden Lokalmatadorinnen Isabel Posch und Chiara-Belinda Schuler werden nicht nur um Qualifikationen, sondern auch um den österreichischen Meistertitel kämpfen.

Die Idee, die österreichische Siebenkampf-Meisterschaft in Götzis einzubauen, ist ebenfalls aus Terminnot entstanden. Als Zukunftsmodell sah sie Weber allerdings eher nicht. „Laut Regulativ dürfen in Götzis aus keiner Nation mehr als sieben Athleten am Start sein, Österreichische Meisterschaften sollten mehreren offen stehen“, fand Weber.