Flatternde EU-Fahnen
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Wirtschaft

Hilfe bei Umwelt- und Sozialcheck

Laut neuen EU-Vorgaben müssen große Unternehmen seit Kurzem Nachhaltigkeitsberichte liefern. Gewisse Umwelt- Sozial- und auch Führungskriterien müssen darin erfüllt sein. Davon betroffen sind auch Zulieferer, also auch Vorarlberger klein- und mittelständische Unternehmen. Dafür bekommen sie nun Unterstützung vom Land.

Die Wirtschaftsstandort Vorarlberg GmbH (WISTO) bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Vorarlberg einen kostenlosen „ESG-Nachhaltigkeitscheck“ an. Hintergrund sind EU-Rechtsvorgaben, die ab 2024 je nach Unternehmensgröße einen Nachhaltigkeitsbericht fordern. Zudem kann die Wirtschaftsförderung des Landes künftig auch für Beratungen zu diesem Thema in Anspruch genommen werden, informierte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) am Dienstag im Pressefoyer im Landhaus.

Zulieferer könnten auch betroffen sein

Zwar sind nur große Unternehmen verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht abzuliefern. Damit sie dies aber korrekt tun können, brauchen sie auch entsprechende Informationen ihrer Zulieferer. Das führe dazu, dass auch KMU in die Lage kommen können, diese Inhalte bereitstellen zu müssen, so Schöbi-Fink und Landesrat Marco Tittler (ÖVP). Auch in anderer Hinsicht sei es zunehmend wichtig, nachhaltiges Wirtschaften belegen zu können, etwa als Wettbewerbsvorteil oder für Finanzierungen.

Tittler kritisiert die neuen EU-Vorgaben

Tittlers Ansicht nach wäre es auch mit weniger Bürokratie gegangen. Zwar sei die Berichtspflicht auf Großbetriebe beschränkt, dabei bleibe es aber nicht, weil eben auch Zulieferer gefordert seien. Und außerdem stellten die Vorgaben einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den USA und Asien dar, der im Umsatz messbar sei.

Elf Unternehmen nahmen bisher Hilfe in Anspruch

Die WISTO-Beratungen bestehen aus einem Gespräch mit dem Führungsteam des Unternehmens, einer internen Aufarbeitung desselben bei der WISTO und einem Feedback-Gespräch mit dem Unternehmen inklusive schriftlicher und grafischer Aufarbeitung. Elf Unternehmen haben das Angebot laut Rudolf Grimm von der WISTO seit Spätherbst 2023 in Anspruch genommen. Die Erfahrungen seien gut.

„Tue Gutes und rede darüber“

Aus seiner Sicht habe sich vor allem gezeigt, dass die Unternehmen schon sehr gut aufgestellt seien, was ESG (Environmental, Social, Governance – Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) angehe, ihnen allerdings oft viel zu wenig bewusst sei, was sie da alles leisteten. Hier gelte: „Tue Gutes und rede darüber.“

Die WISTO ist eine Serviceorganisation des Landes Vorarlberg, der Hypo Vorarlberg Bank AG und der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Sie soll dazu beitragen, den Wirtschaftsstandort Vorarlberg positiv weiterzuentwickeln.