Wenn ein Haustier stirbt, stellt sich mitunter die Frage: Wohin mit dem Kadaver? Grundsätzlich ist es in Österreich erlaubt, ein einzelnes Haustier im eigenen Garten zu bestatten. In einigen Bundesländern – darunter auch Vorarlberg – braucht es allerdings eine behördliche Genehmigung.
Wem das aber nicht würdevoll genug ist, der kann sich an einen Tierbestatter werden – oder an eine Tierbestatterin – zwei gibt es davon in Vorarlberg. In Lustenau kümmert sich neuerdings Sandra Assinger von der Aurora Tierbestattung in Kooperation mit dem Tierkrematorium Tirol darum, dass sich Tierfreunde würdevoll von ihren Lieblingen verabschieden können. In Dornbirn gibt es seit 2022 die Ländle Tierbestattung von Jutta Bilgeri.
Auch Bestattung von Pferden möglich
Bei Assinger werden meistens kleinere Tiere wie Hunde oder Katzen kremiert, aber nicht nur. „Also bis zur Dogge oder Zwergziegen haben wir schon alles gehabt, was als Haustiere gilt“, erzählt Assinger, dazu gehören auch Kanarienvögel, Hamster, viele Katzen, und auch schon ein Chamäleon.
Die Ländle Tierbestattung in Dornbirn bietet neben dem Bestattungsservice für Kleintiere auch die Bestattung von Pferden an. Das bringt einen größeren Aufwand mit sich, heißt es auf der Homepage des Unternehmens, Abholung und Überführung erfolgt mit einem speziellen Transportfahrzeug.
Zweimal in der Woche nach Innsbruck
Das ganze soll einen würdevollen Rahmen haben. Wenn sich jemand ankündigt, der sein Tier bringen und sich verabschieden will, richtet Sandra Assinger alles dementsprechend schön her. „Dann können die Leute noch ein Foto machen davon und sich in Ruhe verabschieden.“
Zweimal in der Woche fährt Assinger nach Innsbruck ins Tierkrematorium, wo die Tiere auf dem neuesten Stand der Technik kremiert werden. Mit der Asche kommt sie dann zurück.
Als Edelstein oder Kette
Um seinen Liebling in Erinnerung zu behalten, gibt es viele Möglichkeiten, von schlicht bis ausgefallen. Sei es eine Urne, die im Garten vergraben wird oder im Wohnzimmer im Regal stehen soll, ein Schmuckstück mit eingraviertem Pfotenabdruck, ein Armband mit kleinem Aschebehälter oder gar einen Edelstein, der aus der Asche kreiert wird.
„Reden ist ganz wichtig“
Wenn man sich von seinem treuen tierischen Begleiter verabschieden muss, kann das eine schwere Zeit sein, sagt Sandra Assinger. „Reden ist ganz wichtig. Dass die Leute merken, da ist jemand, der hört ihnen zu, der versteht das. Ich habe selber schon viele Tiere verloren und weiß genau, was derjenige mitmacht, wenn er da sitzt. Und da ist ganz wichtig, dass die Leute merken, man weiß, wovon man redet.“
Kosten richten sich nach Gewicht des Tieres
Abgerechnet wird bei beiden Tierbestattungsunternehmen nach Kilopreis. Bei der Aurora Tierbestattung von Sandra Assinger ist der Startpreis 95 Euro für ein Tier mit einem Kilo Gewicht, dann geht es in Schritten von fünf Kilo aufwärts. Wiegt ein Tier zum Beispiel 50 Kilo, kostet das 395 Euro, bei 30 Kilo sind es ungefähr 350 Euro.
Bei einer Pferdebestattung sind die Kosten dem Gewicht entsprechend deutlich höher, diese liegen laut Homepage der Ländle Tierbestattung bei 2.450 Euro. Die Kosten für die Abholung kommen noch dazu.