Snus in Dose
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Lifestyle

Immer häufiger Zahnfleisch-Probleme wegen Snus

Bei Vorarlberger Jugendlichen häufen sich Zahnfleisch-Probleme, die auf den Konsum von Snus – das sind kleine Tabakbeutel – zurückzuführen sind. Snus greife die Mundschleimhaut an und könne in seltenen Fällen sogar zu Krebserkrankungen führen, sagt der Bludenzer Zahnarzt Michael Kollreider.

Snus ist überall angekommen. Im öffentlichen Bereich, in Nachtlokalen und auch an den Schulen. Offiziell darf man die stark nikotinabhängig machenden Tabakbeutel erst ab 18 verwenden. In den Zahnarztpraxen sind Schleimhautentzündungen, Reizungen und Parodontose immer öfter zu beobachten. Es besteht auch ein Krebsrisiko. „Prinzipiell ist es eine weißliche Schleimhautveränderung, eine Leukoplakie, und daraus kann sich zu einem geringen Prozentsatz Mundhöhlenkrebs entwickeln“, erklärt der Zahnarzt Michael Kollreider. In der Regel werden solche Fälle zur Abklärung ins Krankenhaus geschickt.

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Snus
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Beim originalen Snus (Oraltabak), der ursprünglich aus Skandinavien stammen, handelt es sich um kleine Säckchen, die mit Tabak, Wasser, Salz – und je nach Geschmacksrichtung – mit Aromastoffen gefüllt sind
Snus
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Diese Pölsterchen werden zwischen Zähne und Lippe geschoben, wodurch das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen wird
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Offiziell darf man die stark nikotinabhängig machenden Tabakbeutel erst ab 18 verwenden

Auffallend und erschreckend ist, dass bereits bei 14- und 15-Jährigen Schäden durch Tabakbeutel auftauchen. „Das ist bei jedem Patienten unterschiedlich, aber trotzdem sieht man solche leichten Veränderungen an der Schleimhaut alle paar Wochen“, meint Kollreider. Wenn man das Snusen rechtzeitig lässt, erholt sich das Zahnfleisch relativ schnell wieder.

Gefahr Snus: Kleinen Tabak-Beutel in aller Munde

Schule reagiert auf Snus-Gebrauch

An der HTL Bregenz sind es vor allem weggeworfene, benutzte Beutel, die achtlos an Wand und Decken geschmissen werden und ein Ärgernis sind. Laut Hausordnung sind sie mittlerweile im gesamten Haus verboten. Offen genutzt wurden sie im Unterricht von Erwachsenen im Aufbaulehrgang. „Dort ist uns aufgefallen, dass sie aggressiv waren, wenn sie die Beutel nicht wechseln konnten. Da habe ich es zum ersten Mal in der Schule wahrgenommen. Sie waren es von der Arbeit gewohnt“, sagt Direktorin Claudia Vögel.

Im Rahmen der jährlichen Schuluntersuchung wird an der HTL Bregenz auch in den Mund geschaut, um mögliche Schädigungen durch Snus zu entdecken. „Wir schauen die Zähne und das Zahnfleisch an, aber die Schülerinnen und Schüler geben es natürlich zu“, sagt Schulärztin Heide Jäger.