Wespen
ORF Vorarlberg
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Natur

Wespen starten heuer früh mit der Nestsuche

Dieses Jahr sind Wespen ungewöhnlich früh aktiv, erste Beobachtungen gab es sogar bereits im Februar. Um einem Nestbau vorzubeugen, ist jetzt aber noch der geeignete Zeitpunkt. Für Aufregung sorgt außerdem eine neue Hornissenart, die in Salzburg gesichtet wurde und besonders für Honigbienen zur Bedrohung werden kann.

Wie jedes Frühjahr ist es heuer so weit und die Wespen surren beim Mittagessen im Freien um die Teller – dieses Jahr aufgrund der milden Temperaturen aber besonders früh. Denn aktuell sind die Wespenköniginnen schon auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um dort ihr Volk zu bilden.

Die Art der Wespen ist ausschlaggebend, wie wichtig es schlussendlich wird, das Nest zu entfernen. Mit der weit verbreiteten Feldwespe könne ein „Zusammenleben“ sogar friedlich sein, betont Elisabeth Ritter vom Museum Inatura. Das Volk der Feldwespe bleibe relativ klein. Es sei die gemeine Wespe, die die riesigen Völker bilde, die man ungern im Garten hat.

Nicht jede Wespe im Garten sei auch gleich ein Zeichen für ein Nest in der Umgebung des Hauses, betont Ritter. Die Tiere haben nämlich einen Flugradius von rund drei Kilometer.

Richtige Zeit für Vorsorge

Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte auf Rat der Expertin in den nächsten Wochen die Augen offen halten. „Die Königinnen suchen vor allem Ritzen und Spalten und bauen ihre Nester am liebsten in die Hohlräume dahinter“, sagt Ritter. Besonders im Fokus der Tiere stehen deshalb zum Beispiel Rollladenkästen. „Da hilft es beispielsweise, wenn man den Kasten abdichtet, Gitter anbringt oder sogar ganze Abdichtungssysteme installiert, damit die Königinnen auf der Suche erst gar nicht an diese Orte gelangen“, informiert Ritter.

Wespen im Nest
ORF/Petra Haas

Erste Sichtung der Asiatischen Hornisse in Salzburg

Mit Sorge wird vor allem von Imkern die Asiatische Hornisse betrachtet, die vor Kurzem erstmals in Salzburg gesichtet wurde. Sie sei für den Menschen aber nicht giftiger als andere Arten und vergleichbar mit dem Gift der Europäischen Hornisse, so Ritter. Bisher sei die Art noch nicht in Vorarlberg gesichtet worden, es sei aber sehr naheliegend, dass diese Hornissenart bald auch zu uns komme.

Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse steht die asiatische Art nicht unter Naturschutz und wird sogar bekämpft. Sie pflanzt sich verhältnismäßig schnell fort und hat auch einen Charakter, der andere Arten verdrängen kann. Diese Art gehört somit zu den invasiven Arten, ist an den gelben Beinspitzen erkennbar und sollte gemeldet werden.

Diese Art habe eine Vorliebe für Honigbienen, die sie zur Aufzucht ihrer Brut benötige, erklärt Ritter. Das macht sie auch zum Problem für die heimischen Imker. „Diese Hornissen warten sogar vor dem Flugloch und fangen so die heimkommenden Bienen ab“, sagt die Expertin. Es gibt auch schon Berichte aus Frankreich oder Italien, wo es zu ganzen Verlusten von Bienenvölkern gekommen sei.

Entfernung den Experten überlassen

Schon jetzt gibt es vom Land geschulte Fachleute, die vor Ort für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse zuständig sind. Ritter appelliert, diese Nester auf keinen Fall selbst zu entfernen und rät auch, auf die Hilfe der Feuerwehr zu verzichten, da auch sie die Tiere nicht entfernen dürfen.