Derby Altach-Lustenau
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Chronik

Ländle-Derby der Hoffnung für Lustenau und Altach

Es ist das Ländle-Derby der Hoffnung. Schlusslicht Austria Lustenau kann am Samstag um 17.00 Uhr mit einem Heimsieg gegen Altach bis auf zwei Punkte an die Lokalrivalen herankommen, die Gäste schon einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Das Spiel stellt auch eine besondere Herausforderung für die Polizei dar.

Sieben Runden vor Saisonende fehlen Lustenau je fünf Punkte auf Altach sowie die WSG Tirol und Blau-Weiß Linz, die sich am Samstag zur selben Zeit gegenüberstehen. Schon zwei Stunden nach Anpfiff im Ausweichstadion in Bregenz könnte sich die Situation für die Truppe von Trainer Andreas Heraf also schon viel freundlicher präsentieren. „Die Ausgangssituation vor dem Spiel verspricht Hochspannung“, meinte Heraf. „Wir spielen beinhart gegen den Abstieg, die Altacher haben ein paar Punkte Vorsprung, welchen wir natürlich verringern wollen. Das muss unser Ziel sein.“

Der Wiener muss neben Luca Meisl, der beim jüngsten 0:0 gegen die Wiener Austria einen Kreuzbandriss erlitt, auch Kapitän Matthias Maak (Waden) vorgeben. „Die Ausfälle tun weh. Beide haben eine hohe Qualität und sind absolute Führungsspieler“, gab der Coach an.

Altach gewann die bisherigen Saison-Derbys mit 3:0

Während Heraf seit seiner Amtsübernahme im Winter immerhin schon zwei Siege einfahren konnte, hat Altach 2024 noch keinen „Dreier“ geliefert. Der bisher letzte Sieg datiert vom 5. Dezember und gelang mit einem 3:0 just gegen Lustenau, das man schon im ersten Saisonduell mit 3:0 geschlagen hatte. Zuletzt gab es für die Elf von Trainer Joachim Standfest fünf Remis in Serie.

Mit einem sechsten wäre der Trainer nicht unzufrieden: „Uns würde ein Unentschieden mehr helfen als Lustenau, das ist ein Minimalziel. Egal wie das Spiel ausgeht, es wird im Abstiegskampf trotzdem spannend bleiben.“ In Altach herrscht schon seit Tagen Vorfreude auf die Partie. „Es weiß jeder, um was es geht. Du wirst die ganze Woche auf das Spiel angesprochen. Das sind die schönsten Matches“, erklärte Standfest.

Der Gegner habe sich seit der Amtsübernahme von Heraf stabilisiert: „Lustenau ist einfach konsequent. Sie spielen einen defensiven Fußball, wo jeder weiß, was er zu tun hat.“ Ein erschwerender Faktor für Altach ist der Ausfall vieler Stammkräfte. Einsertormann Dejan Stojanovic fehlt ebenso verletzt wie Gustavo Santos und Dominik Reiter. Kapitän Lukas Jäger, Atdhe Nuhiu, Manuel Prietl und Damian Maksimovic sind gesperrt. „Wir versuchen immer flexibel zu sein und deshalb gibt es immer Anpassungen“, sagte Standfest. In puncto Aufstellung wollte er sich nicht in die Karten blicken lassen, Mike Bähre wird die Truppe aber erstmals als Kapitän aufs Feld führen.

Lustenau gegen Altach zum ersten Mal in Bregenz

Am Samstag wird das Stadion in Bregenz zum Schauplatz eines besonderen Fußballspiels: Zum ersten Mal treffen die Teams von Altach und Lustenau in einem Derby im Fußballstadion in Bregenz aufeinander. Die Lustenauer müssen ja nach Bregenz als Heimstätte ausweichen, weil ihr Stadion in Lustenau neu gebaut wird. Die sportliche und örtliche Situation sorgt für besondere Brisanz und stellt auch eine besondere Herausforderung für die Polizei dar, auch wenn es in den bisherigen sechs Bundesliga-Derbys zwischen Austria Lustenau und Altach zu keinen gröberen Ausschreitungen kam.

Polizei in Alarmbereitschaft

Ein Großaufgebot der Polizei wird am Samstag vor Ort sein. Die Beamten sind in Alarmbereitschaft, Unterstützung wurde auch aus Salzburg angefordert, heißt es von der Polizei. Mehr Personal wird auch im Verkehrsdienst eingesetzt und auch die Schnellen Reaktionskräfte sind vor Ort. Aus taktischen Gründen will die Polizei die genaue Anzahl der Einsatzkräfte nicht bekanntgeben.

„Das Derby ist aufgrund der ‚Fan-Feindschaft‘ zwischen Altach und Lustenau sicherlich speziell“, sagt Polizei-Pressesprecher Fabian Marchetti. Es könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Fans Unterstützung von befreundeten Fan-Gruppen aus dem Ausland erhalten.

Herausforderung Stadion

Eine Herausforderung für die Polizei bei einem solchen Spiel seien auch die baulichen Begebenheiten im Bregenzer Stadion, so Polizeisprecher Marchetti. Dort befinden sich die Fansektoren beider Teams auf der gleichen Seite des Stadions relativ nah beieinander. Der Heimatverein SW Bregenz spielt in der Zweiten Liga, bisher war in dieser Hinsicht keine bauliche Veränderung des an sich bundesligatauglichen Stadions nötig, das auch als Leichtathletikstadion dient.

Die baulichen Gegebenheiten würden die Trennung der Fanlager sowohl beim Zustrom, während des Spiels und danach erschweren, so Marchetti. Es wird ein größerer Personalaufwand benötigt, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Für die Sicherheit im Stadion ist der Verein zuständig, die Polizei wird aber in der Nähe sein, sollte es zu Vorfällen kommen. Im Umfeld des Stadions wird die Polizei für Sicherheit sorgen.