Fritz Dietrich und Jessica Lutz
GPA
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Wirtschaft

Jessica Lutz ist neue GPA-Landesvorsitzende

Die Gewerkschaft GPA hat erstmals auf Bundesländerebene eine Frau als Vorsitzende. Jessica Lutz wurde am Mittwoch vom Vorarlberger Landesvorstand zur Nachfolgerin von Fritz Dietrich gewählt, der in Pension geht. Im Gespräch mit ORF Vorarlberg-Redakteur Martin Kopf spricht sie unter anderem über ihre Hauptanliegen.

ORF Vorarlberg: Sie sind erst 38 Jahre alt, aber trotzdem schon sehr lange in der Gewerkschaft. Wie sind Sie damals dazu gekommen?

Lutz: Ich habe mit 15 eine Lehre begonnen und habe mich als Jugendvertrauensrätin für die Lehrlinge eingesetzt. Dann war ich in der GPA Jugendfunktionärin und war auf Landesebene und auch auf Bundesebene für die Jugendlichen und die Lehrlinge unterwegs. Später dann wurde ich zur Frauenvorsitzenden gewählt im Land Vorarlberg und kam so ins GPA-Präsidium und war dann auch auf Landes- und Bundesebene für die GPA in den letzten 14 Jahren unterwegs.

ORF Vorarlberg: Kann man jetzt also sagen, Sie steigen von der zweiten Reihe in die erste Reihe auf.

Lutz: Ja, genau so ist es. Also das Geschäft ist jetzt nicht ganz Neuland für mich. Ich steige tatsächlich von der zweiten in die erste Reihe auf.

Christoph Staudacher, Silvia Skara, Jessica Lutz, Marcel Gilly, Arthur Tagwerker
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Präsidium mit Geschäftsführer: Christoph Staudacher, Silvia Skara, Jessica Lutz, Geschäftsführer Marcel Gilly, Arthur Tagwerker.

ORF Vorarlberg: Gibt es irgendwelche Schwerpunkte, die Sie jetzt als neue Vorsitzende setzen wollen in der Arbeit der GPA?

Lutz: Ja, mir ist es ganz wichtig, dass wir an den richtigen Themen dranbleiben, gerade wenn es um die Digitalisierung geht. Die KI wird sehr viele Beschäftigte treffen und da ist es ganz wichtig, dass richtige Lösungen und gute Maßnahmen für die Beschäftigten gesetzt werden, um dort neue Wege zu gehen.

ORF Vorarlberg: Als ehemalige Frauenvorsitzende nehme ich an, das Thema Frauen und Gleichstellung wird sicher auch einen großen Stellenwert haben, oder?

Lutz: Der Einkommensunterschiede in Vorarlberg ist ja bekannt, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Und das Traurige ist, dass wir da im Bundesländervergleich auf Platz eins sind. Das muss sich ändern und wird sich auch, weil es diese EU Einkommenstransparenz Richtlinie gibt, die allerdings erst 2026 von den Unternehmen umgesetzt werden muss. Dennoch ist es schade, dass das so lange dauert, weil wir kämpfen da schon seit Jahrzehnten gegen die Windmühlen und das muss sich schlagartig ändern. Das darf es in der heutigen Gesellschaft so nicht mehr geben, dass Frauen so benachteiligt sind.