E-Scooter Fahrer mit Helm am Freitag
APA/ROLAND SCHLAGER
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Chronik

Gefahr im Straßenverkehr: Frisierte Scooter

E-Scooter werden unter den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern immer beliebter. Vor allem für kurze Strecken werden sie gerne verwendet und auch, weil sie in Bus und Bahn mitgenommen werden können. Doch die elektrischen Gefährte werden immer wieder manipuliert und fahren dann oft schneller, als das Gesetz erlaubt.

Gerade junge Menschen schätzen die Vorteile von E-Scootern, sagt Jürgen Wagner vom ÖAMTC. Er bezeichnet die elektrischen Gefährte als schlaue Verkehrsmittel, da sie eigentlich überall mithin genommen werden können. Dass sie als Verkehrsmittel verwendet werden, sei auch nicht das Problem, sondern die Verwendung. Man müsse sich unbedingt an die Regeln halten und dürfe sie nicht einfach irgendwo abstellen ohne Rücksicht auf andere.

Die Regeln sind dieselben wie bei Fahrrädern beziehungsweise E-Bikes. Das heißt, die E-Scooter müssen Fahrradwege verwenden und mit Licht sowie Bremsen ausgestattet sein. Genauso wie E-Bikes dürfen sie nur bis 25 km/h unterstützt werden. Das scheint vielen nicht schnell genug zu sein. Deshalb werden einige E-Scooter frisiert.

Manipulierte E-Scooter

E-Scooter werden unter den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern immer beliebter. Vor allem für kurze Strecken werden sie gerne verwendet und auch, weil sie in Bus und Bahn mitgenommen werden können. Doch die elektrischen Gefährte werden immer wieder manipuliert. Dann fahren sie schneller, als das Gesetz erlaubt.

Auch erfahrene E-Scooter-Lenker haben Schwierigkeiten

Dafür seien die Geräte jedoch nicht ausgelegt, sagt Elektrorollerhändler Fabian Tschugmell. Die Fahrzeuge wurden für die maximale Geschwindigkeit von 25 km/h gebaut und nicht für viel mehr. Werden diese manipuliert, seien sie sehr schwer zu händeln, meint der Experte. Auch erfahrene E-Scooter-Fahrer würden sich damit schwertun. Dadurch steige natürlich auch das Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr.

Deutlich zu schnelle E-Scooter-Fahrt

Vergangene Woche erhielt der ORF ein Video, das einen viel zu schnellen E-Scooter-Lenker bei seiner Fahrt zeigt:

E-Scooter sind rechtlich gesehen ein E-Bike

Bei einem frisierten Roller drohen hohe Strafen, aber auch anderweitige Konsequenzen, sagt Wagner. Bei mehr als 25 km/h ist es dem Fahren ohne Führerschein bzw. dem Fahren ohne Zulassung gleich zu setzen. Das kostet im Schnitt zwischen 200 und 300 Euro. Das viel größere Problem ist laut Wagner jedoch, dass man mit einem frisierten E-Scooter nicht mehr versichert ist. Sollte es zu einem Unfall mit Verletzten kommen, steigt die Versicherung aus, und man muss alles selbst bezahlen.

Dennoch ist ein schnelleres Gefährt für viele verlockend. Hochwertige und legale E-Scooter-Modelle seien schwer zu manipulieren. Bei günstigen Modellen aus dem Ausland sieht das laut Wagner anders aus. Da könne man die Geschwindigkeit bereits mit ein paar Handgriffen erhöhen.

Viel strengere Regeln in Deutschland

In Österreich hilft aktuell nur der Appell an die Vernunft. Wesentlich strenger regelt es Deutschland. Dort braucht es eine extra Versicherung und eine Nummerntafel an jedem Fahrzeug. Damit ist auch die Fahrt mit dem österreichischen E-Scooter nach Lindau nicht erlaubt. Und auch in der Statistik ist die Problematik bei frisierten E-Scootern mittlerweile zu erkennen. Zuvor waren Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter gemeinsam erfasst. Seit letztem Jahr sind bei der Statistik Austria die Unfälle mit E-Scootern separat zu sehen.