Wirtschaft

11er Nahrungsmittel setzt auf grüne Investitionen

11er Nahrungsmittel in Frastanz investiert in umweltfreundlichere Produktionsprozesse. Durch Projekte zur Restwärmenutzung und Luftreinigung sowie eine Ersatzinvestition in der Produktion soll die Abhängigkeit von Erdgas reduziert werden. Die Investitionen belaufen sich laut Wirtschaftspresseagentur auf zehn Millionen Euro.

Beim Tiefkühl-Kartoffelprodukte-Hersteller 11er Nahrungsmittel wird derzeit am Stammsitz in Frastanz die zweitgrößte Investition seit Bestehen des Unternehmens umgesetzt.

Das Geld fließe in drei Projekte, welche die Bereiche Restwärmenutzung, Luftreinigung und Ersatzinvestition in der Produktion betreffen. Dabei sei gerade die forcierte Restwärmenutzung das Ergebnis einer mehrjährigen Orientierungsphase in Richtung Ersatz von fossilen Brennstoffen, sagt Geschäftsführer Thomas Schwarz. Diese Überlegungen seien durch die Energiepreis-Explosion im Laufe des Jahres 2022 noch beschleunigt worden. 11er Nahrungsmittel gehört zu den größten Erdgas-Verbrauchern in Vorarlberg und möchte die Abhängigkeit von diesem fossilen Energieträger so stark wie möglich reduzieren.

Zehn Prozent weniger Gas

Deshalb investiere man derzeit in eine Verbesserung der Restwärmenutzung bei Abwasser, Abluft und Dampfschälung der Kartoffeln. "Die Abwärmepotenziale werden dabei „gesammelt konzentriert" und wieder auf ein nutzbares Niveau gebracht. Dadurch können wir bereits vorhandene Energie mehrfach nutzen“, so Schwarz. Man gehe davon aus, dass der Gasverbrauch nach Abschluss dieser Maßnahmen um bis zu zehn Prozent reduziert werden könne.

Mehrstufige Luftreinigungsanlage

Das zweite Investitionsprojekt betreffe eine neue Luftreinigungsanlage, die auf dem neuesten Stand der Technik errichtet werde. Das dreistufige System bestehe aus einem Elektrofilter, einem Wäscher für den Abluftstrom und einem Biofilter für die mikrobiologische Reinigung der Abluft. Der letztgenannte Bereich werde in fünf Containern untergebracht, die zwischen dem Produktions- und dem Logistikgebäude auf einer neu eingezogenen Zwischenebene platziert werden. Durch die Überbauung bereits bestehender Flächen müsse man dafür keine neuen Flächen versiegeln. „Wir versprechen uns davon eine signifikante Verbesserung der Geruchssituation rund um unseren Firmenstandort, was wiederum eine klare Entlastung der Bevölkerung im umliegenden Wohngebiet bedeutet.“

Insgesamt werden zehn Millionen Euro investiert

Und zu guter Letzt soll auch der bestehende sogenannte „Flockenstuhl“, der zur Erzeugung von Kartoffelflocken für die eigene Produktion verwendet wird, erneuert werden. Dabei handle es sich um eine notwendig gewordene Ersatzinvestition, da der vorhandene „Flockenstuhl“ mittlerweile in die Jahre gekommen sei. Alle genannten Investitionen sollen bis zum Spätsommer 2024 abgeschlossen sein. Das gesamte Investitionsvolumen beziffert Schwarz mit rund zehn Millionen Euro. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Nenzing/Frastanz und eine wichtige Investition für die Zukunftsfähigkeit des Familienunternehmens.“

Umsatz von 135 Millionen Euro

11er Nahrungsmittel erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 135 Millionen Euro. Das entspreche einem Plus von 21,8 Prozent gegenüber 2022. Die Umsatzsteigerung sei ausschließlich auf Basis von Preiserhöhungen zustande gekommen, sagte Schwarz. Ein mengenmäßiges Wachstum habe es nicht gegeben. Verantwortlich dafür seien die Energiepreis-Steigerungen seit 2022, die sich nicht nur bei 11er, sondern auch in der gesamten Lieferkette niedergeschlagen hätten. An zweiter Stelle der Ursachen für die Preiserhöhungen stünden die höheren Lohn- und Gehaltsabschlüsse. 11er Nahrungsmittel beschäftigt in der Gruppe rund 380 Mitarbeitende und kommt auf einen Exportanteil von rund 70 Prozent.