Mit detektivischem Eifer durchstreift Kümin die Stadt Bregenz, immer auf der Suche nach Turmkugeln auf Kirchturmspitzen, Privathäusern oder öffentlichen Gebäuden. Besonders spannend findet der Historiker die Seekapelle in Bregenz.
Die Dokumente der Turmkugel der Seekapelle werden im Bregenzer Stadtarchiv aufbewahrt. Sie enthalten unter anderem eine Urkunde zum Neubau im 17. Jahrhundert und Details zu Reparaturarbeiten im 19. Jahrhundert – mit sehr interessanten Details. Zum Beispiel habe ein Gürtlermeister eine Liste von Preisen eingelegt, die Aufschluss darüber gibt, was Lebensmittel damals in Bregenz gekostet haben.
Botschaften für die Nachwelt
In den Turmkugeln verstecken sich immer interessante Botschaften. Alle 30 bis 60 Jahre werden die Einlagen in den Turmkugeln erneuert. Interessant ist auch, dass es den Brauch dieser Erinnerungskultur nur in unseren Regionen gibt. Nach der landschaftlichen Erkundung und der Feldforschung in den lokalen Archiven geht es nun an die Aufarbeitung und Auswertung der Quellen, die Kümin noch einige Zeit beschäftigen wird.