Vinted Opfer Frau vor Computer
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Chronik

Betrugsfallen auf Vinted: Frau verlor 2.400 Euro

Auf Secondhand-Plattformen wie Vinted tummeln sich vermehrt Internetbetrüger. Einer jungen Frau aus Vorarlberg wurden so kürzlich 2.400 Euro von ihrer Kreditkarte abgebucht. Das Geld bekommt sie nicht mehr zurück.

Die Vorarlbergerin weiß an sich, dass nur direkt über die Vinted-Plattform bezahlt werden soll. Doch wenige Minuten, nachdem ihre ersten Kleidungsstücke online waren, bekam sie angeblich über den Chat von Vinted eine Nachricht. Dabei handelte es sich aber nicht um den echten Chat der Handelsplattform. Das war die erste Falle, in die sie tappte.

Auf der Onine-Handelsplattform Vinted können Nutzerinnen und Nutzer Secondhandkleidung, Accessoires und Kosmetikprodukte tauschen, verkaufen oder verschenken.

Gefälschter QR-Code

Die Betrüger hatten diesen Chat sehr professionell nachgemacht, inklusive der Informationen zum weiteren Prozedere für die Bezahlung. Der Frau wurde im Chat ein QR-Code mit dem Vinted-Logo geschickt. Diesen scannte sie ab und tappte damit in die zweite Falle. Sie wurde aufgefordert, ihre Kreditkarteninfos anzugeben – mit der Begründung, dass so die Kreditkarte für Vinted autorisiert werden würde. Als sie die Freigabe der Kreditkarte mit dem 3-D-Sicherheitspassword bestätigte, wurden bereits die ersten 700 Euro abgebucht. Davon bemerkte die Frau jedoch noch nichts.

Kreditkartenlimit schützte vor höherem Schaden

Als sie Nachricht erhielt, dass der Sicherheits-TAN veraltet sei und sie einen neuen angeben soll, schickte sie per Chat eine Nachricht, dass sie das nicht glauben kann. Sofort bekam sie die Antwort, dass das bei Vinted leider öfters passiere und es sich um ein technisches Problem handeln würde. Sie solle einfach einen neuen TAN anfordern und diesen angeben.

Mit diesem neuen TAN wurden die nächsten 700 Euro abgebucht. Das Ganze wiederholte sich nochmals und so wurden weitere 999 Euro abgebucht. In Summe waren es schlussendlich 2.400 Euro. Zum Glück für die Frau war bei dieser Summe ihr Kreditkartenlimit erreicht.

Als die Betrüger merkten, dass nun kein Geld mehr zu holen ist, löschten sie sofort den Chat. Die Kreditkartenfirma beruft sich auf die zwei Faktoren-Sicherheit und schließt deshalb eine Rückerstattung des Geldes aus.

Empfehlungen der Kriminalpolizei

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