Dem Tourismus fehlen die Fachkräfte, seit Jahren ist man auf Personal aus dem Ausland angewiesen. Darunter sind auch viele Saisonniers aus Drittländern, also nicht EU-Ländern. Das Arbeitsministerium legt fest, wie viele dieser Saisonniers in den Bundesländern arbeiten dürfen. ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl fordert, dass man diesen „Kuhhandel“ endlich beendet und die regionalen AMS-Stellen über die Kontingente entscheiden sollen.
Stammsaisonniers bieten Planungssicherheit
Das AMS Vorarlberg hält davon nicht sehr viel. Geschäftsführer Bernhard Bereuter sagt, dass er mit der derzeitigen Regelung sehr gut leben kann. Das Arbeitsministerium legt das Kontingent fest, das AMS prüft, ob es Einheimische für den Job gäbe und falls nicht, wird die Stelle mit einem Saisonnier aus einem Drittstaat besetzt. „Im Jahr 2019 beispielsweise hatten wir 209 Kontingentplätze. Jetzt sind es schon 632, die wir vergeben können“, erklärt Bereuter.
Wer regelmäßig im gleichen Hotel arbeitet, kann jedes Jahr wieder kommen. Mittlerweile gibt es in Vorarlberg mehr als 200 Stammsaisonniers. „Die Stammsaisonniers können sie halten, da haben sie eine Planungssicherheit. Je mehr das werden, umso entspannter wird die Situation“, sagt Bereuter.
Ladurner-Strolz würde Kontingente ganz abschaffen
Die Vize-Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Heike Ladurner-Strolz, würde den Vorschlag von Hörl befürworten. Sie würde sogar noch weiter gehen und die Kontingente ganz abschaffen. Es gebe ja das Ersatzkraftverfahren. „Wenn es in Österreich und der EU niemanden gibt, lasst die Leute zu uns und arbeiten. Wir brauchen sie dringend in den Betrieben“, sagt Ladurner-Strolz.
„Wir spüren schon, dass viele Anträge gestellt werden. Dramatische Situationen wie 2019 hat es aber nicht mehr gegeben. Es waren nur einzelne Betriebe, denen wir keine Bewilligung ausstellen konnten“, sagt Bereuter.
Kein Gerangel um Saisonniers für die Sommersaison
Einig sind sich das AMS und die Vorarlberger Hoteliervereinigung, was die Sommersaison anbelangt. Das Kontingent ist groß genug, es wird kein Gerangel um Saisonniers geben.