Fahrräder im Geschäft
Nomad_Soul – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Fahrradhändler bleiben auf ihren Rädern sitzen

Weil die Nachfrage stark zurückgegangen ist, bleiben viele Fahrradhändler derzeit auf ihren Rädern sitzen. Das hat zur Folge, dass bereits zum Saisonstart Rabatte von bis zu 30 Prozent angeboten werden. Dadurch werde der Wettbewerb und die Stabilität des Marktes kaputt gemacht, kritisiert Fachgruppensprecher Thomas Kofler.

Zu keiner Jahreszeit boomt der Fahrradhandel derart wie rundum Ostern. Die Lager der Fahrradhändler sind prall gefüllt, denn es sind längst nicht mehr nur die Kinderräder, die sich zu Ostern gut verkaufen. „Da hat sich sehr viel getan, weil es einfach gesund ist, eine runde Bewegung an der frischen Luft. Wir wohnen in Vorarlberg in einer Region, in der man einfach gerne hinausgeht und sich auf das Fahrrad schwingt“, sagt der Fachgruppensprecher der Radhändler, Thomas Kofler.

In Vorarlberg gibt es rund 70 Fahrradhändler. Die Zahl ist seit der CoV-Pandemie gestiegen. „Davor waren es immer rund 45“, erklärt Kofler.

Fahrradhändler bleiben auf ihren Rädern sitzen

Nachfrage und Preise lassen nach

Der Trend zum E-Bike hält schon lange an, neu hinzukommen sind die Gravelbikes, eine Mischung aus Rennrad und Geländerad. Nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Preise haben in den vergangenen Jahren enorm angezogen. Das scheint sich nun etwas zu ändern. „Wegen der Lieferschwierigkeiten hat man sehr viel bestellt und nachbestellt. Da hat sich sehr viel aufgestaut. Ich denke, das reguliert sich in den nächsten zwei Jahren wieder“, sagt Kofler.

„Es sind viel zu viele Fahrräder auf dem Markt“, sagt der Bregenzer Fahrradhändler Marcel Egger. Viele hätten nach dem Aufschwung durch die CoV-Pandemie den Zeitpunkt verpasst, die bestellte Ware zu stornieren und sitzen nun auf hunderten Rädern.

Stau bei Reperaturen

Der Großhandel lockt mit günstigen Rädern. Wenn es um die klassische Reparatur geht, wird meist die Fachwerkstatt bevorzugt. Dort kommt es zu entsprechenden Staus. „Wenn viele Fremdmarken in den Fachhandel kommen, die nicht dort gekauft wurden, kommt es zu längeren Wartezeiten. Für manche kleinen Händler ist das nicht so einfach zu bewerkstelligen“, erklärt Kofler.

Job-Rad wird gut angenommen

Ein Lichtblick ist das sogenannte Job-Rad, bei dem die Unternehmen das Rad quasi vorfinanzieren. Das komme sehr gut an und rette aktuell viele Rad-Verkäufer vor dem Aus, sagt Egger.