Zweimal im Jahr werden die Uhren umgestellt, das nächste Mal in der Nacht auf Sonntag. Zuhause heißt das dann, die Küchenuhr, die Uhr im Wohnzimmer und die Armbanduhr umstellen. Für Walter Willam bedeutet das noch mehr. Der Lingenauer ist nämlich dafür verantwortlich, dass die Turmuhr der Kirche wieder richtig läuft.
In den meisten anderen Vorarlberger Gemeinden funktioniert die Umstellung schon lange automatisch. Die Uhr in Lingenau ist da eine Ausnahme – sie ist eine der Letzten mit mechanischer Bauweise.
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Auf dem Weg in den Kirchturm
Um 2.00 Uhr wird die Zeit auf 3.00 Uhr vorgestellt und das ist auch genau das, was Walter Willam händisch macht. Kurz vorher macht er sich auf den Weg hoch in den Kirchturm und stellt das Uhrwerk händisch um. Das könne man auch wirklich von außen beobachten, wenn man in der Nacht vor der Kirche stehen würde, sagt Michael Fliri, Archivar der Diözese Feldkirch. In anderen Kirchen gebe es auch eine kleine Uhr, die die Änderungen auf die große Uhr am Turm überträgt.
Es gibt aber auch noch zwei weitere Arten von Uhren, wie Fliri erklärt. Die Meisten laufen elektrisch oder elektronisch. Nur ganz wenige Uhren im Land seien noch mechanisch – diese haben noch ein Pendel, das aufgezogen werden muss.
Tradition seit vielen Jahren
Die Uhr im Lingenauer Kirchturm ist 150 Jahre alt. Seit circa 25 Jahren kümmert sich Walter Willam schon darum. Auch bei Schäden und Problemen an den Zahnrädern oder dem gesamten Uhrwerk ist er zur Stelle.