Fussenegger Textilien
© Matthias Weissengruber | Weissengruber Fotografie | Bregenz
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Wirtschaft

Fussenegger stoppt Lieferung an Fachhandel

Die Fussenegger Heimtextilien GmbH wird ab Juni keine Produkte mehr an den österreichischen Fachhandel liefern. Als Gründe für diese Entscheidung nennt das Unternehmen steigende Lohn- und Energiekosten sowie die Konditionsforderungen der Großkunden.

Diese Informationen berichtet die Wirtschaftspresseagentur, die aus einem Rundschreiben des Unternehmens zitiert. In den letzten Monaten habe man festgestellt, dass sich die Rahmenbedingungen massiv verschlechtert hätten, so Fußenegger Heimtextilien-Geschäftsführer Artur Berchtold. Es sei eine außerordentlich bedauerliche Situation, aber man sei gezwungen, die Vertriebsstruktur neu zu überdenken.

„Kosten wie die kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen, massiv gestiegene Energiekosten, immer höher werdende Frachtkosten, hohe Konditionsforderungen unserer Großkunden und gleichzeitig massive Umsatzverluste konnten wir nicht in dem für das Fortbestehen erforderlichen Maße ausgleichen“, heißt es im Schreiben. Spätestens mit Ende Juni laufe daher die Belieferung der Fachhandelskunden in Österreich aus.

„Keine Marge mehr zu erzielen“

Betroffen sei nur die Belieferung des Heimtextilien-Fachhandels respektive die in diesem Segment auch tätigen großen Handelsunternehmen, so Berchtold gegenüber der Wirtschaftspresseagentur. Namen will er nicht nennen. Zu den großen Kunden von Fussenegger Heimtextilien zählt etwa der Großhändler Lutz.

Die Entscheidung, den österreichischen Heimtextilien-Fachhandel nicht mehr zu beliefern, hänge auch mit der Sondersituation dieser Branche in Österreich zusammen, so Berchtold. Es gebe sehr hohe Konditionsforderungen der großen Handelsunternehmen. Da hier keine Marge mehr erzielbar sei, sei dieses Geschäft uninteressant geworden.

Den Umsatzanteil des österreichischen Heimtextilien-Fachhandels, auf den jetzt bewusst verzichtet werde, wollte Berchtold nicht spezifizieren: „Es ist für uns ein relevant großer Anteil. Aber mit dem dort erzielten Umsatz verdienen wir kein Geld.“

Schweiz und eigener Webshop laufen weiter

Die Belieferung der Fach- und Objekthändler in der Schweiz sei davon nicht betroffen, so Berchtold. Denn in der Schweiz könne man noch bessere Preise erzielen. Ebenso nicht betroffen sei der Online-Handel über den eigenen Webshop, der in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Und auch das eigene kleine Geschäft in Dornbirn bleibe bestehen.

Fussenegger Heimtextilien GmbH ist eine Vertriebsfirma mit derzeit vier Mitarbeitenden. Die gesamten Produktionsprozesse sind an Lohnfertiger unter anderem in Deutschland ausgelagert worden. Berchtold geht davon aus, dass die Neustrukturierung des Vertriebes auch Auswirkungen auf den Umfang der Belegschaft haben werde. Für konkrete Aussagen sei es jetzt allerdings noch zu früh. Auswirkungen werde es auch bei den Lieferanten geben, die zukünftig mit reduzierten Bestellmengen konfrontiert sein werden. Folgewirkungen für die anderen Fussenegger-Betriebe in Dornbirn gibt es angeblich nicht.