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ORF Vorarlberg
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Umwelt

Kein einziger Frosttag im Februar in Bregenz

2023 war weltweit das wärmste Jahr der Messgeschichte und auch vor Vorarlberg macht der Klimawandel nicht Halt. Im Februar gab es zum ersten Mal keinen Frosttag in Bregenz und auch die Anzahl der Starkregenereignisse wird wohl zunehmen, sagt der Meteorologe Simon Tschannett.

In Bregenz wurde heuer bereits ein Temperaturrekord aufgestellt. Zum ersten Mal gab es dort im Februar keinen einzigen Frosttag. Das Klima erwärmt sich im Alpenraum noch stärker als anderswo, erklärt der Meteorologe Simon Tschannett. „In Vorarlberg und im Alpenraum sind die Temperaturerhöhungen doppelt so stark als global. Das hängt damit zusammen, dass wir in der Mitte des Kontinents liegen und die Moderation durch die Meere nicht verspüren“, erklärt Tschannett.

Ein Frosttag ist die meteorologisch-klimatologische Bezeichnung für einen Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unter 0 °C liegt.

Meteorologe: Starkregenereignisse werden zunehmen

Vor zwei Jahren wurde in Dornbirn sogar die Autobahn überschwemmt. Das kann in Zukunft öfter vorkommen, meint der Meteorologe. „Wir müssen damit rechnen, dass aufgrund der höheren Temperaturen der Starkniederschlag einfach häufiger und intensiver auftritt. Das haben wir in den letzten zwei Jahren schon erlebt. Es wird häufiger und intensiver werden, wenn wir weltweit, aber natürlich auch in Vorarlberg, nicht mit dem Ausstoß von Treibhausgasen zurückgehen“, warnt Tschannett.

Es wäre wichtig, sich auf diese Veränderung vorzubereiten, meint Tschannett. Gefahrenzonen sollten daher entsprechend ausgewiesen werden. Man müsste auch überdenken, was wir unter 100-jährlichen Hochwassern verstehen, erklärt der Meteorologe. Was in den vergangenen 100 Jahren vielleicht einmal vorgekommen ist, könnte in Zukunft nämlich deutlich häufiger auftreten.