Eigentümervertreter Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach vom „größten Investitionspaket, das Vorarlberg je gesehen hat“. Von den 9 Mrd. Euro werden etwa 7 Mrd. in Wasserkraftwerke sowie die Erweiterung und Modernisierung des Stromnetzes fließen, 1,3 Mrd. Euro sind für das Windkraft- und Photovoltaik-Portfolio angesetzt, 340 Mio. Euro für die Breitbandoffensive.
Gestemmt werden die Investitionen aus Eigenmitteln. Das zu 100 Prozent in Landeseigentum stehende Unternehmen verfüge über eine Eigenkapitalquote von 70 Prozent, betonte Germann. Insbesondere mit dem Verkauf von Regelenergie nach Deutschland werden hohe Erlöse erzielt, 2022 betrug der Gewinn nach Steuern 183 Mio. Euro. Ein Viertel der 9 Mrd. Euro blieben in Form von Aufträgen in Vorarlberg, die Hälfte in Österreich. Der Rest gehe in die Europäische Union, so der Vorstandschef.
100 neue Jobs
Die Vorhaben der nächsten Jahre brächten einen großen Personalbedarf mit sich, Germann rechnete in den nächsten Jahren mit jeweils 100 neuen Jobs im Unternehmen – aktuell sind bereits über 1.600 Mitarbeitende beschäftigt. „Das wird die größte Herausforderung sein: junge, engagierte Menschen zu finden, die an den Projekten mitarbeiten“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Großprojekt Lünerseewerk II
Das wohl bedeutendste dieser Projekte ist der Bau des Lünerseewerks II in der Talschaft Montafon. Mit einer Leistung von 1.000 Megawatt soll es das größte Wasserkraftwerk Österreichs werden, die Inbetriebnahme ist für 2037/38 geplant. Kostenschätzungen belaufen sich auf rund 2 Milliarden Euro. Gerade im Zusammenhang mit dem Lünerseewerk betonte Wallner, sich für kürzere Verfahrensdauern einsetzen zu wollen, auch auf EU-Ebene. Vorarlberg leiste mit diesem Kraftwerk selbst in europäischer Dimension einen großen Beitrag zur Energiewende, unterstrich der Landeshauptmann. Ein vierjähriges Bewilligungsverfahren werde dabei dem Anspruch der Energiewende nicht gerecht.
Wallner: Auch der Preis muss stimmen
Wallner sprach angesichts der 9 Mrd. Euro – die Summe macht in etwa das Volumen von 3,5 Vorarlberger Landesbudgets aus – von einer Investition in die Zukunft. Regionen mit stabiler und sicherer Energieversorgung würden künftig „vorne mit dabei sein“, sagte er. Dabei müsse auch der Preis für Haushaltskunden und Unternehmen stimmen, was in Vorarlberg der Fall sei.
Man erhebe weiter den Anspruch, dauerhaft zu den günstigsten Landesenergieversorgern in Österreich zu gehören, betonte Germann. Er verwies auch auf den Pioniergeist und die Visionskraft der vor 100 Jahren gegründeten Illwerke. Für das 1930 in Betrieb genommene Vermuntwerk sei damals das Zehnfache des Landesbudgets aufgewendet worden.
Mehr Beteiligung des Bundes an Glasfasernetz gefordert
Zu den Investitionen in das Glasfasernetz merkte Wallner an, dass der Beitrag des Bundes „viel zu gering“ sei. Mit den 340 Millionen Euro will illwerke vkw in den nächsten zehn Jahren 60.000 Haushalte anschließen, das entspräche jedem dritten Haushalt im Land. Mit dieser Versiebenfachung des Budgets für Glasfaserausbau halte man auch Arbeitsplätze in den Talschaften, so Wallner.