OP-Roboter „daVinci“ im LKH Feldkirch im Einsatz.
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Gesundheit

Premiere: Lungen-OP mit Roboterhilfe

Eine Premiere in der Vorarlberger Medizin: Im Landeskrankenhaus Feldkirch wurde eine Lungenoperation erstmals mithilfe des „da Vinci“-Robotersystems durchgeführt. Der Eingriff bei einer 70-jährigen Patientin mit Lungenkrebs verlief komplikationslos und der Zustand der Patientin ist gut.

Das Lungenkarzinom ist die zweithäufigste onkologische Erkrankung in Vorarlberg, wenn man die Geschlechter zusammenfasst. Die Krankheit entwickelt sich meist zwischen dem 50. und 57. Lebensjahr, wird aber oft erst Jahre später entdeckt. Nur 30 Prozent der Patientinnen und Patienten erhalten die Diagnose in einem operablen Stadium, heißt es in einer Presseaussendung des Landeskrankenhauses Feldkirch.

Bis zu 30 Lungenkrebs-Operationen pro Jahr

Jährlich führt das LKH Feldkirch etwa 20 bis 30 Operationen aufgrund eines Lungenkarzinoms durch. Die Patientin, die Ende 2023 erstmals mit dem da Vinci-Roboter operiert wurde, litt bereits an der chronischen Lungenkrankheit COPD. Ihr Tumor wurde bei einer Routinekontrolle frühzeitig entdeckt und konnte erfolgreich operiert werden.

In den letzten 20 Jahren konnte Lungenkrebs nur in einem sehr frühen Stadium operiert werden. Mit der Weiterentwicklung der Technologie sei es nun auch möglich, Lungenkrebs in einem weiter fortgeschrittenen Stadum zu operieren.

Besondere Herausforderung für Narkose-Team

Eine Operation an der Lunge stellt immer eine besondere Herausforderung dar, insbesondere für das Narkose-Team. Bei einer Lungen-Operation wird nur ein Lungenflügel beatmet, der andere muss für den Eingriff gezielt kollabieren. Bei einer roboterunterstützten OP ist das wichtigste „Backup“ der Mensch. Sollten während des Eingriffs Probleme auftreten, muss schnell auf eine offene Operation umgestellt werden können. Die Risiken für eine Blutung bei einem Eingriff mit dem da Vinci-Robotersystem sind jedoch deutlich geringer als bei der klassischen Operation.