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Bildung

Jedes zweite Kind leidet an Prüfungsangst

Jedes zweite Kind leidet in der Schule an Prüfungsangst. Das zeigt eine bundesweite Umfrage der Arbeiterkammer unter rund 1.400 Eltern. Davon betroffen sind vor allem Kinder aus finanziell schwächeren Familien. Die Arbeiterkammer fordert darum eine Schulreform.

Laut der Umfrage der Arbeiterkammer, die in ganz Österreich durchgeführt wurde, empfindet jedes zweite Kind Angst, wenn Schularbeiten oder Tests anstehen. Das betrifft bereits die jüngsten Schülerinnen und Schüler: Unter Volksschulkindern gaben 31 Prozent an, an Prüfungsangst zu leiden.

Besonders betroffen seien mit etwa 66 Prozent Kinder aus finanziell schwächeren Familien. Leistungsdruck und Prüfungsangst würden sich dabei auf unterschiedliche Art und Weise äußern. So gaben etwa 42 Prozent der Eltern an, dass ihre Kinder vor Prüfungen an Schlafproblemen leiden würden.

Schulkosten besonders belastend

Rund 60 Prozent der Befragten berichteten, dass die Schulkosten besonders belastend seien. Dadurch würden die Bildungschancen der Kinder zu sehr von der finanziellen Situation der Familien abhängen, kritisiert die Arbeiterkammer Vorarlberg. „Schulen sollten ein Ort des Lernens, der Entwicklung und der Chancen sein“, stellt AK-Präsident Bernhard Heinzle diesbezüglich klar.

„Wenn Österreich einen Spitzenplatz unter den Volkswirtschaften einnehmen will, dann braucht es auch ein Spitzenbildungssystem“, fordert er. Um betroffene Familien zu entlasten, bietet die AK in den kommenden Sommerferien kostenlose Lernhilfe in einigen Fächern der Mittelschule und der AHS-Unterstufe an.

Ängste und Sorgen vor dem Schulübertritt

Zum Zeitpunkt der Befragung sahen sich laut Arbeiterkammer 399 befragte Eltern mit dem Schulübertritt ihrer Kinder konfrontiert. 42 Prozent davon fühlten sich diesbezüglich nicht gut genug informiert, um ihren Kindern bei der Entscheidung zu helfen.

Daneben hätten 38 Prozent die Angst geäußert, dass ihr Kind in der neuen Schule Schwierigkeiten haben könnte. 28 Prozent der Eltern sorgten sich darum, ihre Kinder in der Schule nicht genügend unterstützen zu können. Die AK fordert darum eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen. Damit würde man sich laut Heinzle „viele Sorgen, Druck und Ängste beim ersten Schulübertritt ersparen“.