Visa-Kreditkarte liegt auf einer Tastatur
APA/dpa/Ole Spata
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Chronik

Kontaktloses Bezahlen kann Risiken bergen

Sowohl mit Karten als auch mit Handys kann mithilfe der NFC-Technologie kontaktlos bezahlt werden. Vonseiten der Betreiber heißt es, dass man dabei keine Sicherheitsbedenken haben müsse. Der „Vorarlberger Technische Verein“ hat jetzt bei einem Vortrag aber aufgezeigt, dass kontaktloses Bezahlen anfällig für Betrugsmaschen ist.

Die Nahfeldkommunikation – Near-Field-Communication (NFC) – macht es möglich, kontaktlos mit Karte oder mit dem Handy zu bezahlen. Gedanken um die Sicherheit müsse man sich dabei nicht machen, heißt es vonseiten der Betreiber.

Geld kann unbemerkt abgebucht werden

Bei einem Vortrag des „Vorarlberger Technischen Vereins“ in der inatura in Dornbirn hat sich allerdings gezeigt, dass es beispielsweise möglich ist, Geld von einer Bankomatkarte abzubuchen, die in einer Jackentasche verstaut ist – wenn Lesegeräte nahe genug an ungeschützte Karten gehalten werden.

„Im Rahmen von einer Massenveranstaltung, von einem Weihnachtsmarkt, im Gedränge bei einem Fußballspiel, hätte das niemand gemerkt“, erklärt Werner Hagmaier, Entwickler von Transponderkarten. Je nachdem, was für ein Limit bei einer Karte eingerichtet ist, sei man so schnell 25 bis 50 Euro los, warnt er.

Karten mit Münzen oder Schlüsseln bei sich tragen

NFC-Karten könne man aber einfach schützen, sagt Hagmaier. „Wir müssen schauen, dass wir die Karte nicht ungeschützt im Geldbeutel haben oder in der Hosen- oder Jackentasche tragen, sondern immer in Schutzhüllen oder in Geldbeuteln mit Münzen oder Schlüsseln. Damit wird die Frequenz verstimmt und die Lesung ist nicht mehr so einfach möglich“, rät der Experte.

Betrugsgefahr bei Plastikkarten mit NFC-Technologie

Plastikkarten mit NFC-Technologie können laut dem „Vorarlberger Technischen Verein“ zum Sicherheitsrisiko beim Bezahlen werden.

Zahl der Betrugsfälle im Internet hat zugenommen

Auch die Polizei bestätigt, dass Betrugsfälle mit NFC-Karten zugenommen haben. Betrugsmaschen lauern bei Kartenzahlungen aber auch im Internet. So hätten beispielsweise die Kundenanfragen im Bereich der Internetabzocke beim Konsumentenschutz der Arbeiterkammer seit 2018 um 40 Prozent zugenommen.

„Ganz wichtig ist, dass man bei Kartenzahlungen sehr darauf achtet, dass diese Zwei-Faktor-Authentifizierung, also die Doppelbestätigung, bei der Person selber bleibt“, sagt Franz Valandro von der AK-Konsumentenberatung.

Vorsicht bei der Herausgabe von persönlichen Daten

Man sollte darauf achten, dass keine Daten, TAN-Codes, usw. an Dritte – Unbekannte – übermittelt würden, warnt er. Besonders groß sei die Gefahr in den sozialen Medien, wo Konsumentinnen und Konsumenten immer wieder – teils aus Naivität – ihre Daten bekannt geben würden.

Überall dort, wo persönliche Daten übermittelt werden, sei Vorsicht geboten, betont Valandro, „Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Je mehr Daten ich übermittle, je mehr diese Person über mich weiß und die Daten zusammenfügen kann, umso höher ist das Risiko, dass es danach zu betrügerischen oder kriminellen Handlungen kommt“.