Wiener Schnitzel
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Rettungsplan für Dorfgasthäuser

In Vorarlberg gibt es immer weniger Dorf-Gasthäuser. Das Land und die Wirtschaftskammer wollen nun mit einem Maßnahmenpaket gegensteuern. Ein Hauptproblem ist wie in vielen anderen Branchen auch hier der Personalmangel.

Derzeit gibt es in Vorarlberg 143 Gasthäuser, das sind um 37 weniger als noch vor zehn Jahren. Das Land Vorarlberg und die Fachgruppe Gastronomie in der Vorarlberger Wirtschaftskammer wollen ein größeres „Gasthaussterben“ verhindern und erarbeiten ein Maßnahmenpaket.

Dazu wird in Kürze auch eine Umfrage unter den Gastronomiebetrieben gestartet. Zu den geplanten Maßnahmen könnten etwa Unterstützung bei Neugründungen oder bei Übernahmen zählen. Details sollen noch vor dem Sommer vorgestellt werden.

Die meisten Gäste kommen an den Wochenenden

Für Gastwirt Michael Hartmann aus Thüringerberg ist das größte Problem für die Dorfgastronomie der Personalmangel. Die Gasthäuser in den Dörfern seien vor allem an den Wochenenden bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstagen gefragt. Da brauche es oft vom Morgen bis spät in die Nacht Personal. Hier sei es schwierig, die dafür richtigen Leute zu bekommen, so Hartmann.

Dass in der Gastronomie zu wenig bezahlt werde, glaubt Hartmann nicht. Er setzt in seinem Gasthaus auf eine Vier-Tage-Woche. Dabei könne es aber sein, dass an Samstagen oder Sonntagen Zwölfstundentage dabei sind.

Ein Problem sieht Hartmann auch darin, dass es immer weniger Köchinnen und Köche gebe, die gut bürgerlich „à la carte“-kochen können. Bei der „à la carte“-Küche sei es die Kunst, auf alles vorbereitet zu sein und frisch kochen zu können. „Die guten Köche sind die, die mit Lebensmittel sehr gut wirtschaften können“, betont Hartmann. Er fordert, dass man darauf in der Ausbildung besser achten sollte.