Lochau am See
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Architektur

20 Konzepte aus zwölf Ländern für Lochau

Für die Ortsplanung der Gemeinde Lochau stellt die Lage zwischen See und Berg eine besondere Herausforderung dar. Die Gemeinde hat daher an Europas größtem Wettbewerb für junge Planer und Planerinnen teilgenommen. Rund 20 Teams aus zwölf Ländern haben so für Lochau neue Konzepte entwickelt.

Das Gelände, das die Gemeinde Lochau bei EUROPAN eingereicht hat, ist so schön wie schwierig: Von der Pipeline bis zur Leiblach reicht es, dazwischen zwei Hafenbecken, ein Naturschutzgebiet, ein militärisches Übungsgebiet, eine Grenze, das Seeufer und die Alte Fähre, ein Kiosk, der weichen muss. Lochaus Bereich am See ist vielfältig und ein beliebtes Erholungsgebiet. Aber Bahnlinie und Bundesstraße trennen das Dorf vom See.

Das Gebiet am See soll mit dem Ort verbunden werden und die Natur dabei respektiert werden. Ideen wurden nun mithilfe des Wettbewerbs EUROPAN gesammelt. Rund 20 Teams aus zwölf Ländern entwickelten in diesem Rahmen neue Konzepte für Lochau. Der Wettbewerb wurde zum 17. Mal ausgetragen, insgesamt waren 51 europäische Standorte dabei – aus Österreich neben Lochau auch Wien und Graz.

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Blick auf Lochau mit See
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Lochau und das Erholungsgebiet am See…
Lochau am See
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Lochau am See
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Alte Fähre in Lochau
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Die Alte Fähre soll ersetzt werden…
Entwurf für neues Gebäude am See
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… nach der Vorstellung des Siegerteams durch ein wandelbares Bauwerk.
Ausstellung im VAI
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Ausstellung im Vorarlberger Architekturinstitut – hier das Siegerprojekt. Ab April sollen die Entwürfe in Lochau gezeigt werden.

Gelände sensibel bewahren und weiterentwickeln

„Wir haben hier große Grünflächen, die erhalten bleiben sollen und die Pfänderbäche, die sich fingerförmig vom Pfänder herunterziehen sind wichtige Lebensräume für die Tiere, für die Pflanzen, aber auch für die Menschen“, beschreibt der Lochauer Bürgermeister Frank Matt die Herausforderungen.

Wie kann die Atmosphäre des Sees im Ort unmittelbarer erlebt werden und der Mobilitätskorridor zu einem integralen Bestandteil der Dorfstruktur werden? Wie kann das Gelände am See sensibel bewahrt, sanft weiterentwickelt und gleichzeitig besser mit dem Ortskern verbunden werden? Das waren die Fragestellungen für die jungen Architektinnen und Architekten, die im Rahmen des Wettbewerbs EUROPAN die Entwürfe für Lochau gestaltet haben.

Europas größter Architekturwettbewerb

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Alte Fähre wird neu gedacht

Das Siegerprojekt will die öffentlichen Räume am See mit jenen Richtung Ortskern neu vernetzen und es will die Bevölkerung einbinden. „Uns sind die Wiesen und die grünen Zentren sofort ins Auge gestochen. Wie kann man diese Zentren benutzen und aktivieren, ohne dort zu bauen, wie kann man den Blick darauf werfen?“, erzählt Christina Ehrmann vom Atelier ehrmann:gruber aus Wien über die Gedankengänge, die ihr Projekt letztendlich zum Siegerprojekt werden ließen.

Teil der Ausschreibung war auch die Alte Fähre. Das Schiff kann nicht mehr saniert werden und muss weichen – das Team Ehrmann/Gruber sieht ein wandelbares Bauwerk an dessen Stelle vor, der See soll hier die Hauptrolle spielen.

Bürgermeister: „Sehr viel Input“

Ein Ziel des internationalen Wettbewerbs für junge Architekten ist es, Wissen zu generieren – und nicht nur Sieger zu küren und zu bauen, erklärt Bart Lootsma von EUROPAN Österreich. Dementsprechend sollen auch in Lochau die anderen Entwürfe als Gedankenanstöße für die weiteren Planungsschritte genützt werden, heißt es bei der Gemeinde. „Sehr viel Input“ hätten die 20 Architektenteams der Gemeinde gebracht, sagt Bürgermeister Matt.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 13.3. 2024, 19.00Uhr, ORF2V

Ab Anfang April sollen die Entwürfe der Architektenteams für die Lochauerinnen und Lochauer ausgestellt werden, derzeit sind sie in einer Ausstellung im Vorarlberger Architekturinstitut (VAI) zu sehen.