Der Bregenzerwälder war von 1975 bis 2002 Abgeordneter zum Nationalrat und von 2007 bis 2016 Obmann des Vorarlberger ÖVP-Seniorenbundes. Er war Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik (2002) und des Ehrenzeichens des Landes Vorarlberg in Gold (2003).
Nach Abschluss des Studiums der Wirtschaftswissenschaften und zehn Jahren im Gemeinderat seines Heimatortes Andelsbuch wurde Feurstein 1975 in den Nationalrat gewählt, dem er ohne Unterbrechung 27 Jahre lang angehörte. Parallel dazu war er ab 1967 als Leiter der Landesstelle für Statistik tätig und stand von 1970 bis 1985 als Geschäftsführer der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald vor.
Experte für Sozialpolitik
Politisch machte sich Feurstein vor allem als Experte für Sozialpolitik einen Namen und war maßgeblich an zahlreichen Gesetzen beteiligt. Für Aufsehen sorgte er bei der Abstimmung über die Krankenkassen-Reform 2002. Da stimmte er gegen die Linie der Bundespartei von Wolfgang Schüssel, weil die Gelder der Vorarlberger Gebietskrankenkasse zur Sanierung der schwer defizitären Wiener Kasse abgeschöpft werden sollten. Noch im selben Jahr nahm Gottfried Feurstein Abschied aus dem Parlament.
Gottfried Feurstein gestorben
Gottfried Feurstein ist tot. Der langjährige ÖVP-Nationalratsabgeordnete ist im Alter von 85 Jahren gestorben.
Landeshauptmann Wallner zeigt sich betroffen
Vorarlbergs ÖVP-Landesparteiobmann Markus Wallner zeigte sich tief betroffen und würdigte Feurstein als „Politiker mit herausragender Bürgerfreundlichkeit, der wie kaum ein anderer für die Werte der VP Vorarlberg stand und sich als bedeutender Sozialpolitiker große Verdienste um unser Land und unsere Partei erworben hat“. Seniorenbunds-Präsidentin Ingrid Korosec nannte Feurstein in einer Aussendung „mehr als nur einen Politiker; er war ein Wegbereiter, Mentor und Freund, dessen Weisheit und Engagement über die Grenzen seiner Heimat hinaus Anerkennung fanden“.
Auch Bundes-ÖVP kondoliert
„Mit Gottfried Feurstein verlieren wir einen Sozialpolitiker, der für seine Kompetenz, Sachlichkeit und sein Engagement über alle Parteigrenzen geschätzt wurde“, zeigte sich auch ÖVP-Sozialsprecher Abg. August Wöginger betroffen vom Ableben des ÖVP-Politikers, der erst vor wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feierte: „Als Sozialsprecher war er mit seinem großen Wissen auch immer ein Vorbild für mich. Er war ein überzeugter Parlamentarier, dem Fairness und Sachpolitik ein großes Anliegen waren.“