Gender pay gap. Disparities in earnings between men and women. Gender equality in the workplace. Diversity and inclusivi
IMAGO/Zoonar
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Weltfrauenwoche

Finanzielle Unterschiede immer noch deutlich

Eine zum Weltfrauentag veröffentlichte Studie zeigt: In Sachen Finanzen gelten immer noch die klassischen Rollenbilder, der Mann ist für das Geld zuständig. Die Studie zeigt auch auf, dass Frauen vor allem in der Pension deutlich weniger Geld zur Verfügung haben als Männer.

113 Jahre nach dem ersten Weltfrauentag sind die finanziellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Österreich immer noch deutlich. Der Gender Pay Gap liegt bei 18,8 Prozent, in Vorarlberg sogar bei 24,7 Prozent. Noch größer sind die Einkommensunterschiede im Pensionsalter: Rentnerinnen verfügen um 41,1 Prozent weniger Einkünfte als Rentner.

Gender Pay Gap
Der Gender Pay Gap beschreibt den geschlechtsspezifischen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern.

Rollenbilder weiterhin traditionell

Die Studie von Integral im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen bestätigt das Phänomen der „Einkommensschere“. Während die Durchschnittsbeträge bei Männern und Frauen bis 30 Jahren noch vergleichsweise eng beieinander liegen, zeigen sich danach bereits massive Unterschiede.

Bei der Frage nach der Verantwortung für Finanzen zeigt sich eine klassische Rollenverteilung: Ausgaben für den täglichen Bedarf und die Gelderziehung der Kinder werden mehrheitlich Frauen zugeordnet, während Männer mehrheitlich die Verantwortung für Vorsorge, Versicherungen und Finanzierungen tragen.

Sparverhalten und Pensionsvorsorge

Österreicherinnen und Österreicher setzen beim Sparen auf Nummer sicher und greifen bevorzugt auf Sparkonto, Bausparvertrag und Lebensversicherung zurück. Männer investieren jedoch auch in Fonds, Aktien und Kryptowährungen. „Wer mehr zur Verfügung hat, kann diversifizierter veranlagen“, so Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. Bei der Pensionsvorsorge sorgen bei den unter 30-Jährigen noch mehr Frauen vor, ab 30 Jahren ändert sich dieses Verhältnis jedoch zugunsten der Männer.

Frauen zeigen wenig Interesse an Finanzthemen

Die Studie zeigt auch, dass Frauen weniger Interesse an Finanzthemen haben und sich weniger gut auskennen. „Die immer noch männerdominierte Finanzbranche hat viele der Inhalte auf Männer ausgerichtet, aber auch die Finanzbildung muss für Frauen leichter zugänglich werden“, so Jäger. Frauen bevorzugten persönlichen Kontakt bei der Vermittlung, während Männer sich vorzugsweise online oder in Printmedien informieren.