Lkw-Stau in Richtung Deutschland
Ganthaler/ORF Vorarlberg
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Verkehr

Wo 2023 in Vorarlberg die meisten Lkw fuhren

Die A14 bei Wolfurt/Lauterach war im Vorjahr der Straßenabschnitt mit dem meisten Lkw-Verkehr in Vorarlberg. Das zeigt eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der ASFINAG. Im Vergleich zu 2022 ist der Lkw-Verkehr auf der A14 und der S16 zurückgegangen. Im Interesse der Verkehrssicherheit seien mehr Lkw-Kontrollen nötig, fordert der VCÖ.

Rund 1,6 Millionen Lkw haben im Vorjahr die A14 bei Wolfurt/Lauterach passiert. „An keinem anderen Ort in Vorarlberg waren so viele Lkw unterwegs wie hier“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky zu einer aktuellen Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der ASFINAG.

Durch den Pfändertunnel rollten rund 1,4 Millionen Lkw. Das waren zwar um rund 140.000 weniger als im Jahr 2022, aber um rund 160.000 mehr als noch im Jahr 2013. Auf der S16 war bei Außerbraz mit rund 450.000 der Abschnitt mit dem meisten Schwerverkehr, berichtet der VCÖ.

Transit-Lkw belasten Straßen und Anrainer

Durch Vorarlberg fahren auch zahlreiche Transit-Lkw. „Ein großer Transit-Lkw nutzt die Straße so stark ab wie rund 60.000 Pkw. Mit zunehmendem Lkw-Verkehr nehmen auch Straßenschäden zu, was wiederum zu Baustellen und in der Folge zu mehr Staus führt. Zudem bedeuten mehr Lkw mehr Abgase und Lärm für Anrainerinnen und Anrainer“, stellt Jaschinsky fest.

Eine verstärkte Verlagerung der Güter auf die Schiene entlaste hingegen die Straßen, so der VCÖ: Wo Engpässe auf der Schiene absehbar sind, müsse die Schienenkapazität rasch erhöht werden. Betriebliche Gleisanschlüsse bei Unternehmen mit bahn-affinen Gütern würden dazu beitragen, dass Güter direkt beim Unternehmen auf die Schiene kommen.

VCÖ fordert mehr Lkw-Kontrollen

Die Entlastung der Straßen sei auch aus Sicht der Verkehrssicherheit wichtig, so der VCÖ. Wenn Lkw technische Mängel wie abgefahrene Reifen oder schlechte Bremsen aufweisen oder wenn durch nicht Einhalten von Lenk- und Ruhezeiten Lkw-Fahrer übermüdet sind, dann nimmt das Unfallrisiko zu. „Lkw-Kontrollen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Deshalb sind die Kontrollkapazitäten zu erhöhen, um mehr Lkw mit Mängeln aus dem Verkehr ziehen zu können“, so Jaschinsky.

Lkw fahren meist schneller als erlaubt

Durch häufigere Gewichtskontrollen könne zudem die Zahl der Überladungen reduziert werden. Auch die Einhaltung der Tempolimits sei besser zu kontrollieren, so der Verkehrsclub. Statt der erlaubten 80 km/h beträgt auf den Autobahnen die Durchschnittsgeschwindigkeit der Lkw 88 km/h, etliche Lkw fahren mehr als 90 km/h, wie aus den ASFINAG-Daten hervorgeht.

Möglich machten das die zu hohen Toleranzgrenzen beim Überschreiten von Tempolimits, betonte der VCÖ. Diese seien deshalb nach Schweizer Vorbild zu reduzieren. Mehr Lkw-Kontrollen würden zudem für einen faireren Wettbewerb gegenüber all jenen Frächtern führen, die sich an die Vorschriften halten.

Anzahl Kfz über 3,5 Tonnen im Jahr 2023 (2022)

  • A14 Wolfurt Lauterach: 1,623 Millionen (1,776 Millionen)
  • A14 Pfändertunnel: 1,466 Millionen (1,607 Millionen)
  • A14 Hörbranz: 1,442 Millionen (1,586 Millionen)
  • A14 Hohenems: 1,402 Millionen (1,610 Millionen)
  • A14 Dornbirn: 1,371 Millionen (1,528 Millionen)
  • A14 Koblach: 1,319 Millionen (1,522 Millionen)
  • A14 Schwarzach: 1,296 Millionen (1,436 Millionen)
  • A14 Götzis: 1,113 Millionen (1,302 Millionen)
  • A14 Feldkirch: 1,044 Millionen (1,221 Millionen)
  • A14 Ludesch: 0,823 Millionen (0,998 Millionen)
  • A14 Bludenz: 0,658 Millionen (0,752 Millionen)
  • S16 Außerbraz: 0,454 Millionen (0,592 Millionen)
  • S16 Dalaaser Tunnel: 0,440 Millionen (0,588 Millionen)
  • S16 Langener Tunnel: 0,436 Millionen (0,583 Millionen)

Quelle: Asfinag, VCÖ 2024