Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Kloster den Eigentümer wechselt – schon gar nicht in Vorarlberg. In Dornbirn steht das aber nun unmittelbar bevor, die Stadt möchte nämlich das altehrwürdige Kapuzinerkloster in der Marktstraße kaufen.
Seit knapp einem Jahr laufen die Vorbereitungen, und in Kürze könnte der Kaufvertrag unterschrieben werden. Vonseiten der Stadt Dornbirn ist der Kauf des zentral gelegenen Klosters so gut wie in trockenen Tüchern. Der Kaufpreis betrage 4,4 Millionen Euro, sagt Vizebürgermeister Fässler und bestätigt damit einen Bericht der „Kronen Zeitung“. Am Donnerstag soll der Klosterkauf in der Stadtvertretungssitzung beschlossen werden.
„Im Interesse der Dornbirner“
„Die Kapuziner haben sich dazu entschlossen, sich von dem Kloster zu trennen, und ich denke, es ist im Interesse der Dornbirnerinnen und Dornbirner, dass ein so wichtiges Gebäude dann der Allgemeinheit gehört und nicht irgendeinem Immobilienentwickler“, begründet Vizebürgermeister Fässler die Kaufpläne. Konkrete Pläne für die Nutzung des Klosters gebe es aber noch nicht, betont Fässler. Man wolle sich damit auch Zeit lassen, denn Ideen seien mehr als genug vorhanden.
„Wir sind immer auf der Suche nach Räumlichkeiten beispielsweise für die Musikschule, wir sind schon länger auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für das Standesamt. Es würde sich wahrscheinlich auch für Weiterbildungszwecke etc. gut eignen. Schlussendlich werden wir uns da noch viele Gedanken machen müssen und uns dann für das eine oder andere entscheiden.“
Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, sind SPÖ und Grüne in Dornbirn mit dem Kauf einverstanden und hätten sich auch bereits mit Vorschlägen zur Nutzung eingebracht.
Stadt Dornbirn will Kloster kaufen
Das Kapuzinerkloster in Dornbirn wird voraussichtlich bald der Stadt gehören. Die Stadt will es für 4,4 Mio. Euro kaufen, bestätigt Vizebürgermeister Julian Fässler (ÖVP).
Kapuzinerkloster wird von Franziskanern genutzt
Das Kloster gehört zwar dem Kapuzinerorden und ist der Deutschen Kapuzinerprovinz in München zugeordnet – seit 2004 wird es aber von Franziskanern aus Polen genutzt. Die wenigen Padres, die noch dort leben, könnten grundsätzlich bleiben, sagt Vizebürgermeister Fässler. Er kann sich eine gemeinsame Nutzung von Stadt und Franziskanern vorstellen.
Kirche nicht begeistert
Wenig Begeisterung gibt es offenbar bei der Katholischen Kirche. Diese lässt ausrichten, dass man weder in die Verkaufspläne noch in die zukünftige Nutzung involviert war und nun das Gespräch mit Stadt und Orden suche.