Die Bürgerinitiative „Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal“ hat an zwei neuralgischen Verkehrspunkten zwei täuschend echte „Blitzer“-Säulen entlang der Transitroute durch Lustenau aufgestellt. Damit wolle man ein sichtbares Zeichen setzen, um die Forderung nach wirksamen Sofortmaßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu unterstreichen, so die Initiative.
Aus behördlicher Sicht ist dagegen nichts einzuwenden, sagt Claudia Feurstein, Leiterin der Polizeiabteilung bei der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn auf Nachfrage des ORF Vorarlberg: „Diese Boxen stehen auf privatem Grund und machen ja nichts. Natürlich darf es keine Sichtbeschränkung für die Autofahrer geben, das ist hier aber nicht der Fall.“
Vergleichbar mit Attrappen von Polizisten
Es sei auch erlaubt, Attrappen von Polizisten aufzustellen, erläutert Feurstein weiter – eine recht häufige Praxis, um das Tempo des Verkehrs zu drosseln. Auch selbst gebastelte Schilder mit dem Hinweis „Achtung Kinder“ sind erlaubt – auf privatem Boden. Aus verkehrspolizeilicher Sicht nicht erlaubt wären hingegen Tempobeschränkungen, also beispielsweise ein Schild mit Tempolimit 40 km/h.
Lebensraum Lustenau
In Lustenau wehrt sich eine Bürger-initiative ein Mal mehr gegen den Verkehr. Es seien zu viele Fahrzeuge unterwegs und die dazu auch noch viel zu schnell. Jetzt hat die Initiative eine Radar-Attrappe aufgestellt, drei weitere sollen folgen.
Weitere Fake-Blitzer angekündigt
Die Bürgerinitiative „Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal“ hatte am Montag die beiden Blitzer-Attrappen präsentiert und angekündigt, drei weitere solche Fake-Radarsäulen aufstellen zu wollen, weil ihnen die angekündigten Maßnahmen zur Verkehrsentlastung zu lange dauern.
Stationäre Radarmessungen seien unverzichtbar
Der Einsatz stationärer Radargeräte auf der Transitroute sei unverzichtbar, fordert die Initiative: „Anrainer reklamieren seit Jahren massive Geschwindigkeitsübertretungen auf der ‚Raserstrecke‘ – vor allem im Sommer und in den Randzeiten des Nachtfahrverbotes.“
Deshalb seien stationäre Radargeräte zum Schutz vor Lärmbelästigung und zur Verkehrssicherheit dringend erforderlich: „Da, seit Jahren gefordert, keine nützlichen Maßnahmen getroffen werden, greifen wir zur Selbsthilfe und platzieren vorerst zwei Radarsäulen-Attrappen entlang der Transitroute“, erklärte die Initiative am Montag bei der Präsentation der beiden Fake-Radargeräte.
Initiative fordert mehr Transparenz
„In der ‚Tittler-Arbeitsgruppe‘ werden auf höchster Ebene unter Mitarbeit der Marktgemeinde Lustenau Maßnahmen zur Reduktion der Verkehrsbelastung sowie der verkehrsbedingten Auswirkungen erarbeitet. Darüber wird mit der Bevölkerung kein Dialog geführt“, kritisiert Eugen Schneider von der Bürgerinitiative.
„Wir fordern mehr Transparenz, Beteiligung der Bevölkerung und endlich Umsetzung der längst bekannten Schutzmaßnahmen: Radarüberwachung, gerechte Aufteilung des Lkw-Transit auf verschiedene Zollämter, rechtliche Schritte gegen Schadstoff- und Lärmbelastung, Temporeduktion, Ausweitung des Nachtfahrverbots (wie in Tisis), sowie sichere Querungshilfen für Radfahrer und Fußgänger (Schulkinder)“, teilte die Initiative schriftlich mit.
Maßnahmen sollen noch im Frühjahr kommen
Laut Verkehrs-Landesrat Marco Tittler (ÖVP) sollen die geplanten Maßnahmen noch im Frühjahr der Bevölkerung präsentiert werden – sie bestehen im Wesentlichen aus Reduktionen der Höchstgeschwindigkeit sowie einer Ausweitung des Lkw-Nachtfahrverbots.