Kind alleine in einer Schaukel
ORF/Ákos Heves
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Chronik

Mobbing: „Viele Kinder haben die Empathie verloren“

Jedes dritte Kind in einer Pflichtschulklasse ist in Vorarlberg mit Mobbing konfrontiert. Vor einiger Zeit war es noch jedes fünfte Kind. Expertinnen sehen fehlende Empathie bei vielen Kindern als eine Ursache für diesen Anstieg. Die zuständige Mobbing-Koordinationsstelle in Vorarlberg will nun mit einem Lied auf das Thema aufmerksam machen.

Jedes dritte Pflichtschulkind ist bereits gemobbt worden, hat selbst gemobbt oder hat Mobbing unmittelbar erlebt. Noch vor wenigen Jahren sei es noch jedes fünfte Kind gewesen, betont Michaela Uitz-Steinhauser von der Koordinationsstelle Mobbing der Bildungsdirektion Vorarlberg. „Ganz viele Kinder haben die Empathie verloren“, so Uitz.

Sie würden nicht mehr merken, was sie mit ihrem Verhalten bei anderen auslösen, da ihnen dafür das Gespür fehle. Dafür sei auch die Erziehung verantwortlich, so Uitz: „Mitgefühl wird einem nicht in die Wiege gelegt, das muss man am Modell lernen“, betont die Expertin. Erwachsene seien hier Vorbilder für die Kinder.

Lied der Bildungsdirektion gegen Mobbing

Lied der Bildungsdirektion gegen Mobbing | Elfriede Böhler (Bildungsdirektion) über Mobbing | Hochwasserschutzprojekt Rhesi auf Schiene | Alkoholisierter Raser zu bedingter Haft verurteilt | Höhere Nachfrage lässt Brennholzpreise steigen | Lehrlingsmesse im Lauteracher Hofsteigsaal | Verletzte bei Frontalkollision in Hittisau | Neue Kunstmesse „STAGE“ | Verabschiedung | Verletzte bei Autokollision in Hittisau | Palast-Gastronomie in Hohenems ist pleite

Elfriede Böhler (Bildungsdirektion) über Mobbing

Lied der Bildungsdirektion gegen Mobbing | Elfriede Böhler (Bildungsdirektion) über Mobbing | Hochwasserschutzprojekt Rhesi auf Schiene | Alkoholisierter Raser zu bedingter Haft verurteilt | Höhere Nachfrage lässt Brennholzpreise steigen | Lehrlingsmesse im Lauteracher Hofsteigsaal | Verletzte bei Frontalkollision in Hittisau | Neue Kunstmesse „STAGE“ | Verabschiedung | Verletzte bei Autokollision in Hittisau | Palast-Gastronomie in Hohenems ist pleite

Opfer können sich nicht mehr allein helfen

Bei Mobbing müssen gewisse Kriterien erfüllt werden, erklärt Uitz-Steinhauser. Dazu gehört, dass jemand einem anderen Menschen gezielt Schaden zufügen möchte und das in regelmäßigen Abständen geschieht. Zwischen Opfer und Täter oder Täterin besteht ein Machtungleichgewicht. Das heißt, dass der Täter oder die Täterin immer mächtiger ist. Und ein wichtiges Merkmal ist auch, dass sich das Opfer nicht mehr alleine aus der Situation befreien kann.

Lied „Hör auf“ soll sensibilisieren und stärken

Die Koordinationsstelle Mobbing hat einen Anti-Mobbing-Song veröffentlicht. Das Video wurde an der Volksschule Langenegg gedreht und soll dazu beitragen, alle für dieses Thema zu sensibilisieren. Das Lied „Hör auf“ wurde von Ingrid Hofer komponiert und getextet. Sie war selbst in ihrer Jugend ein Mobbing-Opfer.

So funktioniert die Koordinationsstelle

Bei der Mobbing-Koordinationsstelle können sich Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie das Lehrpersonal melden. Die Zuständigen in der Koordinationsstelle kontaktieren dann die Direktorin oder den Direktor der betroffenen Schule. Die Schulleitung ernennt dann an der Schule eine Person, die sich um den Mobbingfall kümmert. Diese Person wird wiederum von der Koordinationsstelle gecoacht.