Kühe im Stall
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Politik

Grüne: Konsequenzen nach Tierquälerei-Vorwürfen

Vor einer Woche sorgte ein mutmaßlicher Fall von Tierquälerei auf einem Bauernhof im Bezirk Bregenz für Aufsehen. Es ist nicht das erste Mal, dass solche Vorwürfe bekannt geworden sind. Die Grünen wollen die Bauern aus einer möglichen Negativ-Spirale herauslösen und fordern klare Worte vom Landesrat und Kammerpräsidenten.

Ein mutmaßlich schwer misshandeltes Rind, Kälbertransporte um die halbe Welt und mutmaßlich illegaler Medikamentenhandel. Von Einzelfällen kann nicht gesprochen werden, sagt Christine Bösch-Vetter von den Grünen: „In der letzten Zeit haben wir einmal im Quartal damit zu tun. Das muss ein Ende haben, denn diese wiederkehrenden Tierhaltungsskandale, die beschädigen die gesamte Landwirtschaft. Ich vernehme bisher großes Schweigen aus der Kammer, aber auch vom Landesrat. Das muss aus meiner Sicht ein Ende haben.“

Landesrat und Landwirtschaftskammer kontern

Sowohl der Landesrat als auch die Landwirtschaftskammer lassen den Vorwurf nicht auf sich sitzen. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) antwortet mit folgender Stellungnahme: „Der aktuelle Fall muss sauber und vollständig aufgeklärt werden. Alle Fakten gehören auf den Tisch ohne etwas zu beschönigen oder zuzudecken. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werden wir vor harten Konsequenzen bis hin zu einem Tierhalteverbot nicht zurückschrecken. Mit Bekanntwerden des Falles wurden bereits alle Zahlungen eingefroren.“

Die Vorarlberger Landwirtschaftskammer sieht die Forderungen der Grünen kritisch, so schreibt Josef Moosbrugger: "Es ist ein schlechter Scherz, dass gerade die Grünen fordern, dass die Landwirtschaft ‚raus aus der Sackgasse‘ und dem wirtschaftlichen Druck kommen müsse und dafür gute Rahmenbedingungen brauche. Keine andere Fraktion forciert ständig derartig realitätsfremde, abgehobene Standards und Anforderungen auf allen Ebenen wie die Grünen selbst. Gesundheitsminister Rauch hat in den letzten Monaten ständig sinkende Lebensmittelpreise vom Handel und gleichzeitig höhere Anforderungen für die Landwirtschaft gefordert. Das passt nicht zusammen und geht sich für die Bäuerinnen und Bauern nicht aus.

Schlachthof und „Runder Tisch“ gefordert

Insgesamt sieben Forderungen stehen auf der Liste der Grünen. Für sie ist ganz klar, dass es einen Förderungsstop braucht für all jene Bäuerinnen und Bauern, die sich nicht an die Regeln halten. „Oder umgekehrt gesagt, das Geld soll an all jene fließen, die wissen, wie man gute Landwirtschaft betreibt. Und all jene, die meinen, sie müssten sich nicht an die Regeln halten, die können gut ohne das Geld auskommen“, so Bösch-Vetter.

Unter anderem soll endlich der Schlachthof im Land realisiert werden. Außerdem soll ein „runder Tisch“ entstehen, an welchem Lösungen gesucht werden. Auch hier wird die Landwirtschaftskammer und der Landesrat aufgefordert etwas zu Tun.