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Gesundheit

Weniger Zahngold: Patienten wollen weiße Füllungen

In der Hip-Hop-Szene sind goldene Zähne noch immer in. „Grillz“ werden sie dort genannt und gelten als Statussymbol. Abseits davon ist das Gold im Mundraum aber aus der Mode gekommen. In der Zahnmedizin wird es heute deutlich seltener verwendet.

Das Gold war lange Zeit ein beliebtes Material in der Zahnmedizin. Denn es lässt sich gut formen und ist lange haltbar. Heute wollen es viele Patientinnen und Patienten aber nicht mehr, sagt der Götzner Zahnarzt Ruben Vith. Auf der einen Seite wird das Gold aufgrund der Kosten weniger verwendet, denn die Preise schwanken.

Patienten wollen weiße und nicht goldige Füllungen

Auf der anderen Seite geht es um die ästhetischen Ansprüche der Patientinnen und Patienten. Denn diese wollen laut Vith weiße Zähne und keine goldenen Zähne. Zudem gebe es mittlerweile neue Materialien, wie beispielsweise Keramik. Diese haben auch gute Passformen und sind gut verarbeitbar, sagt der Zahnarzt.

Zahngold aus Mode gekommen

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Muss der Zahn beim Zahnarzt raus, gehört das Gold grundsätzlich dem Patienten, sagt Vith. Viele würden ihr Gold aber auch in der Ordination lassen. Das Gold werde dann in seiner Praxis gesammelt, der Erlös des Ganzen werde an ein Kinderheim in Rumänien gespendet. Der Wert von gezogenen Goldzähnen sei jedoch überschaubar. Pro Gramm erhält man eventuell 10 Euro, sagt Vith. Wenn ein Zahn fünf Gramm Gold in sich hat, dann könne man mit bis zu 100 Euro rechnen. Das Zahngold bestehe ja sowieso nicht aus reinem Gold, weiß der Zahnarzt. Es handle sich um Legierungen, also Mischungen aus Gold und anderen Edelmetallen.

Goldzähne auch im Krematorium Thema

Auch am Ende des Lebens spielen die Goldzähne noch eine Rolle. Im Krematorium in Hohenems werden Woche für Woche Verstorbene eingeäschert. Nach dem Vorgang bleiben etwaige Schrauben, Prothesen oder eben Gold übrig. Wobei der Goldzahn bei entsprechenden Temperaturen an umliegenden Metallteilen oder auch an dem Ofenboden haften bleibt und daher nicht mehr sichtbar sei, sagt Claus Kergel, Geschäftsführer des Krematoriums Hohenems.

Die übrig bleibenden Teile kommen dann automatisch in die Entsorgung. Das Geld, das das Krematorium vom Entsorger bekommt, werde für Maschinen und karitative Zwecke verwendet, erklärt Kergel. Etwaige Goldpartikel, die an Knochenresten anhaften, können laut Krematorium aber auch in der Urne selbst landen.