Funken in Gaschurn umgefallen
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Chronik

26 Meter hoher Funken beim Abbrennen umgestürzt

Glimpflich ist am Sonntagabend ein Zwischenfall beim Funken in Gaschurn ausgegangen. Der rund 26 Meter hohe Funken ist beim Abbrennen umgefallen. Verletzt wurde niemand. Die aufmerksamen Zunftmitglieder hätten Schlimmeres verhindert, so Obmann Simon Felder.

Der Schock sitzt bei der Funkenzunft Gaschurn noch tief: Am Sonntagabend ist der 26 Meter hohe Funken beim Abbrennen umgestürzt. Zum Glück kamen keine Personen zu Schaden, teilte die Funkenzunft mit. Auch die mit Schwarzpulver gefüllte Hexe sei rasch entschärft worden. Die Ursache für das Umfallen lasse sich nicht mehr herausfinden, sagte Obmann Simon Felder gegenüber dem ORF Vorarlberg.

Funken umgefallen

Video: Privat

Felder ist erleichtert, dass alle Zunftmitglieder richtig und schnell gehandelt hätten: „Wir haben viele Leute um den Funken verteilt, die immer ein Auge auf den Funken haben und die sind alle im richtigen Moment losgerannt und haben alle Leute weggeschickt und auf die Seite getrieben“, berichtet der Funkenzunft-Obmann: „Wenn nicht alle so reagiert hätten, wären mitunter doch einige unter dem Funken gewesen.“

Funken wurde erneut angezündet

Das Video von dem umstürzenden Funken ist in Sozialen Medien rasant verbreitet worden. Auf einigen Aufnahmen ist zu sehen, wie die Zunft eine brennbare Flüssigkeit auf den umgestürzten Funken schüttet, damit er doch abbrennt. Felder bestätigte das am Vormittag gegenüber dem ORF.

Funkenfeuer

sind ein alter Feuerbrauch, der heute noch im schwäbisch-alemannischen Raum (Vorarlberg, Liechtenstein, Schweiz, Schwarzwald, Allgäu, Oberschwaben sowie im Tiroler Oberland und Vinschgau), aber auch in Ostfrankreich und bis in die Gegend von Aachen sowie bei den Sathmarer Schwaben in Rumänien verbreitet ist.

„Weil es relativ schwer ist, den Funken mit den ganzen Nägeln darin wieder auseinander zu nehmen, haben wir gesagt: Wir zünden ihn nochmal gehörig an“, erklärte Felder. Damit habe man auch den Zuschauerinnen und Zuschauern noch etwas bieten wollen. Auf die Frage nach der Flüssigkeit sagte der Funkenzunft-Obmann: „Wir sind da auf einer landwirtschaftlichen Fläche, aber wir achten darauf, dass alles biologisch abbaubar ist.“ Die Funkenhexe soll nun nächstes Wochenende begraben werden.

Funken sind ein alemannischer Brauch

Vorarlberg ist das einzige alemannische Bundesland Österreichs. Seit Jahrhunderten lassen die Alemannen den Fasching mit dem Brauch des Funkenabbrennens ausklingen. Dazu bauen die Funkenzünfte in ganz Vorarlberg bis zu 30 Meter hohe Türme aus Abfallholz, die am Abend des Funkensamstags bzw. -sonntags entzündet werden. Damit wird der erste Sonntag nach Aschermittwoch bezeichnet – zugleich der erste Fastensonntag. Der Höhepunkt ist die Explosion der Hexe, die mit Pulver gefüllt ganz oben auf der Spitze des Holzturmes befestigt ist.