Bähnle Walzenhausen
Philipp Griesemer Photography
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Chronik

Bahn nach Walzenhausen braucht bald kein Personal mehr

Die Zahnradbahn von Rheineck hinauf nach Walzenhausen in der benachbarten Schweiz soll künftig vollautomatisch betrieben werden – und so ohne Personal in der Bahn selbst auskommen. 2026 soll die Bahn nach 65 Betriebsjahren erneuert werden. Dafür sind 25 Millionen Schweizer Franken vorgesehen.

Die Zahnradbahn fährt von Rheineck nach Walzenhausen etwa 1,9 Kilometer. In 65 Betriebsjahren hat sie so eine Distanz zurückgelegt, in der sie die Erde 44 Mal umrundet hätte. In zwei Jahren sollen die Bahn selbst, aber auch die Gleise und Bahnsteige darum erneuert werden.

Vollautomatische Bahn als Weltneuheit

Künftig soll die Bahn dann ohne Personal an Board auskommen, notfalls kann die Appenzeller Bahn per Fernsteuerung von der Zentrale aus eingreifen. Die erste vollautomatische Zahnrad- und Überland-Adhäsion-Bahn wird damit zur Weltneuheit. Die Kosten dafür sollen sich auf 25 Millionen Schweizer Franken belaufen.

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Die Zahnradbahn nach Walzenhausen soll künftig ohne Personal in der Bahn selbst auskommen

Die Bahn werde mit einer CBTC-Lösung (Communications-based Train Control) von Stadler Rail ausgerüstet, das sei bei einer Bergbahn das erste Mal der Fall. Es gebe zwar bereits vollautomatisierte Bahnen, allerdings nur in Tunnels oder auf abgeschlossenen Gleissystemen, wo man Hindernisse auf der Strecke ausschließen könne.

Meilenstein in der Digitalisierung des Bahnbetriebs

Die Strecke nach Walzenhausen hingegen befinde sich auf offenem Feld. Daher müsse das Kontrollsystem auch die Überwachung des Fahrwegs und die Erkennung von Hindernissen übernehmen. „Die Umsetzung des automatisierten und fahrerlosen Betriebs auf der Linie Rheineck-Walzenhausen ist ein Meilenstein in der Digitalisierung des Bahnbetriebs“, sagt Marc Trippel von Stadler Rail.