Tierarzt im Stall mit Kalb
imago/Westend61
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Landwirtschaft

Vertrag für tierärztliche Versorgung wackelt

Ein möglicher illegaler Medikamentenhandel in der Vorarlberger Landwirtschaft könnte Folgen für alle Bauern im Land haben. Die Tierärztekammer kann sich eine Vertragskündigung hinsichtlich der Versorgung der Tiere vorstellen. Für die Landwirtschaftskammer ist der Vertrag „unverzichtbar“.

Ein Landwirt im Bezirk Bregenz soll illegal Antibiotika und Kortison aus Deutschland eingeführt und Tiere damit behandelt haben. Er wurde bei der Bezirkshauptmannschaft wegen illegaler Abgabe von Arzneimitteln angezeigt.

In einer ersten Reaktion auf den möglichen illegalen Medikamentenhandel droht die Tierärztekammer damit, den sogenannten Rahmenvertrag mit der Landwirtschaftskammer aufzukündigen. Der Rahmenvertrag zwischen Tierärztekammer und Landwirtschaftskammer regelt das Betreuungsverhältnis zwischen Tierarzt und Landwirt. Nur Tierärzte dürfen Medikamente an Tiere verabreichen.

Zuerst werde man aber den Abschluss der Ermittlungen abwarten, so Robert Griss, Präsident der Vorarlberger Tierärztekammer.

Ein Rahmenvertrag anstatt 3.000 Einzelverträge

Für Landwirtschaftskammer Josef Moosbrugger ist der Rahmenvertrag zwischen Tierärzten und Landwirten „unverzichtbar“. Eine Kündigung würde eine durchgehende tiermedizinische Betreuung massiv gefährden. Der Rahmenvertrag ersetzt laut Moosbrugger 3.000 Einzelverträge und dient dazu, einen enormen Verwaltungsaufwand zu verhindern. Darum sei der Vertrag im Interesse beider Seiten und sollte unbedingt beibehalten werden Wer sich nicht an diesen Vertrag hält, werde ausgeschlossen, betont der Landwirtschaftskammer-Präsident.

„Aus der aktuellen Situation sollten keine falschen Schlüsse gezogen werden, die mehr schaden als nützen“, so Moosbrugger. Man müsse die Situation gemeinsam mit den zuständigen Behörden genau durchleuchten, geeignete Schlussfolgerungen ziehen und somit Problemsituationen für die Zukunft verhindern.