Die gestiegene Leistung von Milchkühen hat dazu geführt, dass sie anfälliger für Krankheiten sind. Das Euter, das Hauptorgan für die Milchproduktion, ist besonders anfällig. Bei Euterentzündungen werden routinemäßig Antibiotika und entzündungshemmendes Kortison eingesetzt. „Die Tiere sind anfälliger für Infektionskrankheiten durch ihre Leistungssteigerung. Und dann braucht man häufiger Medikamente, um das zu behandeln“, sagt Schmid.
Eine Euterentzündung kann für Tier und Landwirt schwerwiegende Folgen haben. Zum einen sei eine Euterentzündung extrem schmerzhaft für das Tier, es könne sogar daran sterben. Zum anderen sei es für den Landwirt ein wirtschaftliches Problem, denn wenn das Euter kaputt ist, dann gibt die Kuh keine Milch mehr und ist ein Totalschaden für den Bauern, sagt Schmid.
Medikamentenhandel und Vertragsbruch
Für die Behandlung von Krankheiten gibt es seit Jahrzehnten ein System, den Tiergesundheitsdienst, bei dem Tierärzte und Landwirte zusammenarbeiten. Der Tierarzt stellt die Diagnose und beginnt die Behandlung, lässt dann dem Landwirt Medikamente für die Nachbehandlung zurück. Scheinbar würden einige Landwirte vesuchen, Kosten zu sparen, indem sie Medikamente aus anderen Quellen beziehen und die Behandlung selbst durchführen. „Der Gedankengang ist nicht ganz abwegig, der Landwirt denkt sich, dass was der Tierarzt kann, kann ich auch“, sagt Schmid. Dies stellt jedoch einen Vertragsbruch dar und untergräbt das bestehende System.