Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
Kultur

KUB zeigt Brus-Kunstwerke nach seinem Tod

Der Mitbegründer des Wiener Aktionismus Günter Brus ist vor wenigen Tagen am 10. Februar im Alter von 85 Jahren gestorben. Am Freitag wird eine Ausstellung mit über 500 Werken des Künstlers im Kunsthaus Bregenz eröffnet. Es ist die letzte, an der er selbst mitgearbeitet hat.

Mit Günter Brus zeigt das Kunsthaus Bregenz KUB erstmals das Werk eines Wiener Aktionisten. Den Schwerpunkt bilden die fotografischen Aufzeichnungen seiner Aktionen und Performances sowie die informellen Malereien.

Die Ausstellung wird am 16. Februar um 19.00 Uhr im Kunsthaus Bregenz eröffnet und bis 20. Mai zu sehen.

Die KUB-Schau wurde gemeinsam mit Brus und dem 2011 gegründeten Bruseum am Universalmuseum Johanneum entwickelt. „Günter Brus und seine Frau Anna haben wesentlich zur Auswahl beigetragen, ein großer Teil der Leihgaben stammt aus ihrem persönlichen Bestand. Es ist unendlich schade und traurig, dass Günter Brus die Ausstellung, die eine Woche nach seinem Tod eröffnet wird, nicht mehr erleben kann“, so KUB-Direktor Thomas D. Trummer.

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Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
 Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
 Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
Stefan Wagner/ Günther Brus/ Kunsthaus Bregenz
Brus Ausstellung Kunsthaus Bregenz
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Brus Ausstellung Kunsthaus BregenzAPA/ANGELIKA GRABHER-HOLLENSTEIN
APA/ANGELIKA GRABHER-HOLLENSTEIN
Brus Ausstellung
APA/ANGELIKA GRABHER-HOLLENSTEIN

Radikaler Aktionist und Körperkünstler

Bekannt wurde Brus in den 1960er Jahren durch seine radikale Körperkunst und seine Aktionen – eine brachte ihm sogar eine Verurteilung zu einer Haftstrafe ein. Der Aktionist zählte mit seinem umfangreichen und vielschichtigen Werk zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern der Gegenwart.

Die Beteiligung an der Aktion „Kunst und Revolution“ an der Universität Wien (1968), bei der sich Brus ritzte, seinen Harn trank und sich mit seinem Kot beschmierte, während er die Bundeshymne sang, ging schlecht für den Künstler aus: Er wurde wegen „Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Brus entging der Haft durch seine Flucht nach Berlin.

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Mehrere Auszeichnungen

Für sein künstlerisches Werk erhielt Brus unter anderem den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst (1996) und den Oskar-Kokoschka-Preis (2003). Zuletzt lebte er mit seiner Tochter Diana und seiner Ehefrau Anna am nördlichen Stadtrand von Graz.

In seinen Aktionen in den 1960er Jahren in Wien setzte Brus seinen eigenen Körper und seine Körperflüssigkeiten als Material für seine Kunst ein und ging dabei an die Grenzen des körperlich und psychisch Erträglichen – sowohl für sich selbst als auch für die Zuschauer. Die ritzende Rasierklinge diente am eigenen Körper als Ersatz für den Zeichenstift, auch Exkremente wurden bei den Aktionen eingesetzt. Brus ging von Aktion zu Aktion immer einen Schritt weiter mehr dazu in – Nachruf von ORF.at