Feuerschale an Aschermittwoch
Katholische Kirche Vorarlberg / Patricia Begle
Katholische Kirche Vorarlberg / Patricia Begle
Religion

Beginn der Fastenzeit: „Weniger ist mehr“

Am heutigen Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit. Bischof Benno Elbs sieht einen Verzicht als essenziell für das persönliche Leben. Das Fasten und die bewusste Reduktion würden den Menschen mehr Freiheiten und Lebensfreude geben, so Elbs.

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Zeit, in der sich viele selbst zum „Weniger ist Mehr“ verpflichten. Das Aschenkreuz zum Start gibt es inzwischen nicht mehr nur in der Kirche, sondern mancherorts auch „to go“. Die Asche steht dabei für die Endlichkeit und die Vergänglichkeit des Lebens. Das Aschenritual sei aber weniger moralischer Zeigefinger, als die Erinnerung daran, das Leben zu nutzen und sich frei zu machen von Überflüssigem, heißt es bei der Diözese Feldkirch: „Fastenzeit ist ein Weglassen, ein ´Runter vom Gas’. Genau dadurch wird das wirklich Wesentliche neu sichtbar.“

Für Bischof Benno Elbs braucht es in der heutigen Zeit so etwas wie eine intelligente Reduktion: „Zu schauen, was brauche ich, was ist wichtig für mich, was schenkt mir Freude. Deshalb ist der Verzicht nicht etwas, was dem Menschen etwas nimmt, sondern was ihm etwas gibt – mehr Freiheit, mehr Lebensfreude.“

Bischof startet in Bregenz in die Fastenzeit

Der Bischof startet in Bregenz in die Fastenzeit. Vor der Bregenzer Seekapelle wird eine große Feuerschale aufgebaut, Gläubige kommen teilweise mit den Palmzweigen, die im Vorjahr zu Palmsonntag gesegnet wurden, zur Feuerschale. Dort werden die Zweige verbrannt und mit der Asche werden alle Mitfeiernden dieses Aschermittwochsrituals gesegnet. Der Bischof leitet dieses Aschenritual, das von Schülern und Schülerinnen der Landesberufsschule mitgestaltet wird.

Direkt im Anschluss findet ab 12.00 Uhr das traditionelle Fastensuppenessen im Bregenzer Landhaus statt. Wie bei vielen Fastenessen im ganzen Land werden dabei Spenden für Hilfsprojekte gesammelt.

Feuerschale an Aschermittwoch
Katholische Kirche Vorarlberg / Reinhard Maier
In Bregenz wird eine große Feuerschale aufgebaut, in der unter anderem Palmzweige verbrannt werden. Mit der Asche werden die Mitfeiernden gesegnet.

Aschermittwoch für Eilige

Der Aschermittwoch wird in allen katholischen Pfarren des Landes begangen. Die Segnungen mit dem Aschenkreuz finden in den meisten Pfarren in den Vorabendgottesdiensten statt. Wer abends allerdings keine Zeit hat, weil ja auch noch Valentinstag ist, der kann sich in Dornbirn-Schoren und in der Bludenzer Altstadt auch den „Aschesegen to go“ holen. So startet man dann quasi „im Vorbeigehen“ in die Fastenzeit. In Lustenau-Rheindorf gibt es am Aschermittwoch übrigens sogar die Fastensuppe „to go“.

Passionszeit in der evangelischen Kirche

Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von den 40 Tagen ab, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste gefastet hat. Die Sonntage sind übrigens – als „kleine Osterfeste“ – vom Fasten ausgenommen.

In der evangelischen Kirche wird die Passionszeit begangen. Die Passionszeit gilt als Zeit der Buße und Besinnung auf die Erlösung von Sünde und Tod durch das Kreuzesopfer Jesu Christi und erreicht am Karfreitag ihren Höhepunkt. Auch in den evangelischen Kirchen gibt es Fastenaktionen.

Gemeinsames Autofasten

Die katholische und die evangelischen Kirchen machen in der Zeit bis Ostern auch gemeinsame Aktionen. Dazu gehört das Autofasten. Dabei wird dazu aufgerufen, das eigene Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.