Kinderarm mit Masern
Getty Images/Marina Demidiuk
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Gesundheit

Masern können jahrelange Spätfolgen haben

In Vorarlberg ist am Samstag ein Masernfall bestätigt worden. Die Gesundheitsbehörden rufen daher zur Vorsicht auf, denn Masern können auch Jahre nach einer Infektion für gesundheitliche Probleme – wie beispielsweise Störungen des Nervengewebes – sorgen.

„Bei den Masern sehen wir dann eben nachhaltig noch, dass das Immunsystem für mehrere Monate geschwächt ist“, beschreibt Daniela Jonas, Impfreferentin der Vorarlberger Ärztekammer. Patientinnen und Patienten seien dadurch anfälliger für andere Infektionskrankheiten.

Masern sind hochansteckend

Am Samstag wurde bekannt, dass sich ein Erwachsener in Vorarlberg mit Masern infiziert hat. Auch wenn es bisher nur einen bestätigten Fall gebe, sei Vorsicht geboten. „Ein Fall reicht schon aus, aus diesem Fall können schnell mehrere werden, weil die Masern einfach hochansteckend sind“, betont Jonas.

Masern seien keine banale Erkrankung, warnt sie. Bei einer akuten Erkrankung seien die Komplikationsraten hoch, bei etwa 20 Prozent der Patientinnen und Patienten komme es neben Ausschlag und Fieber zu Komplikationen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Bei einem von 1.000 Erkrankten könne die Erkrankung mit einer Gehirnhautentzündung lebensgefährlich verlaufen, warnt sie.

Höhere Durchimpfungsrate würde helfen

Mit der Durchimpfungsrate sei man leider nicht dort, wo man sein sollte, bedauert Jonas. Derzeit liege man in Vorarlberg bei etwa 80 Prozent, helfen würde aber eine Durchimpfungsrate von 95 bis 98 Prozent. Dann wären Masern so gut wie ausgerottet, erklärt die Kinderärztin. Insgesamt seien zwei Impfungen nötig, denn manche Menschen würden auf die Erstimpfung nicht ausreichend ansprechen.

Mit zwei Impfdosen sei man vollständig geimpft. Idealerweise sollten Kinder dabei bereits im Alter von neun bis zwölf Monaten geimpft werden, sagt Jonas. In ihrer Praxis sei die Nachfrage nach Impfungen groß, derzeit würden aber viele Kinder an anderen Infekten leiden, weshalb es nicht immer gleich möglich sei, sie gegen Masern zu impfen. Oftmals würden Eltern auch vergessen, ihre Kinder impfen zu lassen. Es sei nicht immer nur so, dass man nicht impfen wolle.

Ungeimpfte Kontaktpersonen müssen in Quarantäne

Wer nicht gegen Masern geimpft ist, aber Kontakt mit einer infizierten Person hatte, wird für 18 Tage abgesondert. Diese dreiwöchige Quarantäne entspreche der Inkubationszeit, erklärt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. In Vorarlberg sei derzeit ein Familienmitglied der infizierten Person davon betroffen.