SALZBURG,AUSTRIA,13.FEB.21 – ICE HOCKEY – Alps Hockey League, Red Bull Hockey Juniors vs EHC Lustenau. Image shows the team of Lustenau. Photo: GEPA pictures/ David Geieregger
GEPA pictures/ David Geieregger
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Eishockey

EHC Lustenau zieht sich aus AHL zurück

Der EHC Lustenau verzichtet in der kommenden Saison auf die Nennung in der Alps Hockey League (AHL). Gründe dafür seien einerseits die Entwicklung der Liga zu einer Profi-Liga, andererseits die enorm gestiegenen Kosten, teilte der Club am Donnerstag mit. Das geplante Hallenprojekt sei davon jedoch nicht betroffen und werde weiter forciert.

Zu teuer, zu viele Spiele und keine Perspektive für den Nachwuchs. So begründet der Präsident des EHC Lustenau, Herbert Oberscheider den Rückzug. Die Alps Hockey League entwickelt sich, seiner Meinung nach, immer mehr zu einer Profiliga. Das führe zu enormen Kostensteigerungen und einer Doppelbelastung für die arbeitenden und schulpflichtigen Spieler. Ziel der Lustenauer sei jetzt eine Neuorientierung in einer Liga, die den Nachwuchs voranbringt und ein stabil niedriges Budget verlangt. Wahrscheinlich also die Österreichische Eishockey Liga, in der auch die VEU Feldkirch, der SC Hohenems und der Dornbirner EC spielen.

Der Vorstand des EHC Lustenau hat sich geschlossen gegen eine Nennung zur AHL 2024/25 entschieden
Marcel Hagen / EHC Lsutenau
Der Vorstand des EHC Lustenau hat sich geschlossen gegen eine Nennung zur AHL 2024/25 entschieden

Belastung für Spieler zu hoch

„Die Vereinsphilosophie des EHC Lustenau ist es, Eigenbauspieler und Nachwuchstalente zu fördern und diese in ihrer Entwicklung zu stärken. Dadurch, dass sich die Liga in eine komplett andere Richtung entwickelt hat, sehe ich keine Möglichkeit, unsere Ziele in dieser Liga umzusetzen“, teilte EHC-Präsident Herbert Oberscheider mit: „Jungen Spielern, die noch zur Schule gehen oder eine Lehre machen, ist es nicht möglich, drei Spiele in einer Woche zu absolvieren. Teilweise mussten sie nach einer langen Rückreise von Auswärtsspielen direkt in die Schule gehen oder ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Diese Doppelbelastung ist unmöglich und hindert die jungen Spieler in ihrer Entwicklung.“

Eishockey: Lustenau verlässt AHL

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Verbleib in einer Profi-Liga zu teuer

Auch im finanziellen Bereich sei der Verbleib in einer Liga, die sich immer mehr zum Profi-Spielbetrieb entwickle, kaum zu stemmen, meint Oberscheider: „Im Jahr 2016 wurde beim EHC Lustenau ein Budget von rund 600.000 Euro festgelegt. Durch die extremen Erhöhungen der Material-, Fahrt- und Personalkosten sind wir mittlerweile bei einem Budget von knapp 1,3 Millionen Euro.“ In finanziell schwierigen Zeiten sei es für einen Verein mit beinahe ausschließlich ehrenamtlich beschäftigten Personen kaum möglich, dieses Budget Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen. "Dies ist jedoch nicht nur ein EHC-Problem, sondern auch andere Vereine haben mit diesen gestiegenen Kosten zu kämpfen.“

Planung der Multifunktionshalle wird weiter verfolgt

Das Vorantreiben des Projektes „Landmark“ sei hingegen weiterhin ein zentrales Anliegen des EHC, teilte der Verein mit. „Neben der sportlichen Neuausrichtung ist die geplante Halle ein wichtiger Meilenstein und wir werden auch in Zukunft beharrlich an diesem Ziel arbeiten", so Oberscheider. Der Eishockeysport und andere Sportarten bräuchten eine Multifunktionshalle in Vorarlberg.

"Dieses Projekt wird im kommenden Jahr Kosten verursachen, die der EHC Lustenau zu tragen hat und gerne bereit ist, dies für eine gute Lösung bis zur Umsetzung des Projektes zu tun. Wir sind in dieser Angelegenheit sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit allen beteiligten Personen und Instanzen zu einem guten Ergebnis für die Zukunft und das ganze Land Vorarlberg kommen werden. Mit diesem Ziel sind wir jetzt bereit, einen Schritt zurückzugehen, um zwei Schritte vorwärts zu kommen,“ so Oberscheider abschließend.