Eichhörnchen
ORF/Georg Hummer
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Wissenschaft

Ihre Fotos von Eichhörnchen für Forschung gesucht

Die Naturschau inatura in Dornbirn sucht Fotos von Eichhörnchen und ruft die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf, dabei mitzumachen. Damit sollen Wissenslücken rund um das Vorkommen der kleinen Tiere geschlossen werden. Das Ergebnis soll eine Rote Liste der Kleinsäuger Vorarlbergs sein.

Vor einem Jahr startete die inatura in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wildtierbiologie apodemus das Forschungsprojekt „Kleine Säugetiere in Vorarlberg“. Über vier Jahre werden die Bestände von Maulwurf, Igel, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Gartenschläfer oder verschiedenen Mausarten untersucht. Ziel des Projekts ist es, die derzeit bestehenden Wissenslücken über deren Vorkommen zu schließen. Das Ergebnis soll eine Rote Liste der Kleinsäuger Vorarlbergs sein.

In den Herbst- und Wintermonaten nutzen nicht nur Vögel die Futterhäuschen, um Nahrung zu suchen, sondern dort tummeln sich auch viele kleine Säugetiere – allen voran das Eichhörnchen. Auch in Parkanlagen und Wäldern können sie bei der Futtersuche beobachtet werden.

Mitforscherinnen und Mitforscher gesucht

Die inatura lädt die Vorarlberger Bevölkerung ein, sich als Mitforscherinnen und Mitforscher am Projekt zu beteiligen und zwar mit Fotos von Eichhörnchen. Diese können mit der kostenlosen Handy-App OpsIdentif hochgeladen werden. Wenn die Fotos hochgeladen sind, kann die inatura diese Beobachtungen in ihre Datenbank aufnehmen und für Forschungsprojekte verwenden.

Eichhörnchen
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Wenig Wissen über das Vorkommen in Vorarlberg

Obwohl Eichhörnchen so bekannt seien, wisse man wenig über ihr Vorkommen in Vorarlberg. Gerade einmal 205 Datensätze von rund 1,2 Millionen Daten in der von der inatura geführten Verbreitungsdatenbank für Tiere, Pflanzen und Pilze Vorarlbergs würden sich auf Beobachtungsmeldungen von Eichhörnchen beziehen.

"Aus einigen Regionen wie im Montafon, dem Großen Walsertal oder dem Arlberg gibt es kaum Fundmeldungen. Die letzten Meldungen aus diesen Regionen sind sogar bereits über 20 Jahre alt,“ erklärt Anette Herburger, Teamleiterin des Bereichs Forschung der inatura.

Eichhörnchen
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Unterschiedliche Farben der Tiere

Eichhörnchen können sehr unterschiedlich gefärbt sein: Von rot über braun bis schwarz reicht die Farbpalette. Dabei handelt es sich laut Herburger aber nicht um verschiedene Arten, sondern um Farbvarianten derselben Art des Europäischen Eichhörnchens Sciurus vulgaris.

Über die Bedeutung der unterschiedlichen Färbungen wurde viel geforscht und gerätselt. Eine Theorie besagt, dass die Farben eine Anpassung an die ursprünglichen Lebensräume der Tiere darstellen. Während rote Tiere vorwiegend in Eichenwäldern lebten und mit ihrer hellen Farbe gut an die Umgebung angepasst waren, nutzten die Eichhörnchen in den meist höhergelegenen und kühleren Nadelwäldern ihre dunkle Farbe sowohl zur Tarnung als auch zur effizienten Aufnahme der Sonnenstrahlung. Da die einstmals großflächigen und einheitlichen Waldgebiete mittlerweile durch den Menschen in ein kleinteiliges Mosaik von Waldstücken verwandelt wurden, kann man heute alle Farbvarianten in allen möglichen Lebensräumen antreffen.