Prozess Messerstecherei
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Chronik

Messerstiche in Asylunterkunft: Haft für 24-Jährigen

Ein 24-jähriger Somalier ist am Dienstagvormittag am Landesgericht Feldkirch zu 2,5 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll im September in einer Asylunterkunft im Oberland seinem Mitbewohner mit Messerstichen schwer verletzt haben. Der Prozess war nach 20 Minuten zu Ende.

Zum Tatzeitpunkt waren Täter und Opfer alkoholisiert, als sie aus einem nicht bekannten Grund in Streit gerieten. Das Opfer soll dann ein Messer gezogen und den Angeklagten damit leicht verletzt haben. Daraufhin soll der Somalier ihm das Messer abgenommen und auf ihn eingestochen haben. Dabei erlitt das Opfer des Angeklagten schwere Bauch- und Fußverletzungen.

Bereits nach 20 Minuten war der Prozess vorbei. Das lag daran, dass der Angeklagte vor Gericht geständig war. Er entschuldigte sich bei seinem Opfer und sagte, dass er als Flüchtling nach Österreich gekommen ist und hier ein normales Leben führen wolle. Das sei in Flüchtlingsunterkünften mitunter schwer, so sein Anwalt.

Über mögliche Abschiebung wird entschieden

Der 24 Jährige wurde zu 2,5 Jahren Haft verurteilt. Zehn Monate davon muss er absitzen, 20 Monate hat er auf Bewährung bekommen. Er nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft nicht. Sie könnte gegen das Urteil berufen, das somit nicht rechtskräftig ist.

Der 24-Jährige befindet sich als Flüchtling in Vorarlberg. Da er aus Somalia kommt, ist er ein sogenannter subsidiärer Schutzbedürftiger. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl muss daher prüfen, ob sein Leben in Somalia in Gefahr ist. Auch die Höhe der Strafe wird unter anderem entscheidend sein, ob der Mann abgeschoben wird oder nicht.