Am Dienstag wurde eine umfangreiche Suchaktion im Skigebiet Silvretta Montafon ausgelöst, nachdem eine Smartwatch mehrere Notrufe abgesetzt hatte. Trotz intensiver Suche durch Bergrettung, Mitarbeiter der Bergbahnen, Feuerwehr und Polizei konnte keine Person in Not gefunden werden.
Rettungskräfte suchten vergebens
Um 16.42 Uhr gingen bei der Leitstelle mehrere Notrufe einer Smartwatch ein. Da der Besitzer der Uhr auf Anrufe nicht reagierte, wurde von einem Unfall ausgegangen. Durch eine Notpeilung konnte das Suchgebiet auf einen Radius von 2,5 km eingegrenzt werden. Trotz der Bemühungen von Bergrettung, Mitarbeitern der Bergbahnen und der Alpinpolizei konnte keine Person in Not gefunden werden. Auch die Flugpolizei, die das Gebiet aus der Luft absuchte, konnte weder Spuren noch eine Person feststellen.
70-Jähriger war in Hotelzimmer
Parallel zur Suche im Gebirge wurden im Tal Bewohner von Ferienhäusern befragt und Parkplätze nach einem möglichen zurückgebliebenen Fahrzeug abgesucht. Um 18.30 Uhr wurde die Suchaktion ergebnislos abgebrochen. Über den Mobilfunkbetreiber konnten schließlich die Personendaten des Uhrenbesitzers ermittelt werden.
Es stellte sich heraus, dass es sich um einen 70-jährigen Urlauber aus Amerika handelte, der sich wohlbehalten in seiner Unterkunft in St. Gallenkirch befand. Der Mann hatte den Notruf auf seiner Uhr nicht abgebrochen und die zahlreichen Anrufe auf seinem Mobiltelefon ignoriert. Ob der Mann für den Einsatz zur Kasse gebeten wird, prüft derzeit das Innenministerium.
Immer wieder falsche Notrufe durch Smartwatches
Bei der Landesleitzentrale der Polizei gehen immer wieder falsche Notrufe durch Smartwatches oder Smartphones ein. Die Zahl ist in den vergangenen Monaten konstant, eine genaue Statistik darüber wird aber nicht geführt. Vor einem Jahr sorgte die damals neue Notruffunktion aber für zahlreiche Fehlanrufe. Die Polizei konnte mit einer großen Aufklärungskampagne im Internet jedoch die hohe Zahl der Anrufe deutlich senken.
Koordinaten schienen in Landesleitzentrale auf
Die Smartwatch setzt einen Notruf dann ab, wenn der Bewegungssensor einen Sturz oder eine heftige Bewegung registriert. Zu dem Notruf erscheinen in der Landesleitzentrale auch die Koordinaten, wo sich die Uhr und somit ihr Besitzer befinden. Reagiert der Besitzer oder die Besitzerin nicht auf Rückrufe und ist ein schwerer Unfall anzunehmen, wird die Rettungskette in Gang gesetzt.