Lawinenabgang Polizeihubschrauber
Gerhard Scopoli
Gerhard Scopoli
Chronik

Hoteldieb mit Helikopter in Gefängnis gebracht

Ein 64-jähriger Mann ist am Dienstag in einem Hotel im Kleinwalsertal bei einem Diebstahl ertappt worden. Nach einer Verfolgung wurde der Verdächtige festgenommen. Da deutsche Staatsangehörige nicht von österreichischen Behörden über deutsches Gebiet transportiert werden dürfen, wird der Mann mit dem Polizeihubschrauber in eine Justizanstalt gebracht.

Laut Polizei betrat der Verdächtige am Dienstagnachmittag gegen 14.50 Uhr ein Hotel in Hirschegg über einen Hintereingang. In einem Büro wurde der Mann dann vom Betreiber des Hotels beim Öffnen einer unversperrten Handkassa erwischt. Der Beschuldigte floh, wurde aber vom Hotelier mit dem Auto verfolgt.

Verfolgung mit dem Auto und zu Fuß

Bei der Breitachbrücke in Riezlern konnte der Hotelier den flüchtigen Mann einholen und auf den Diebstahl ansprechen, aber der Verdächtige stritt alles ab, rannte erneut davon und versuchte, sich vor dem ihm nun zu Fuß nacheilenden Hotelier zu verstecken. Dabei wurde er aber von einem Zeugen beobachtet, sodass der Gastronom den Flüchtenden stellen und bis zum Eintreffen der Polizei anhalten konnte.

Versteckte Beute gefunden

Die Streife der Polizeiinspektion Kleinwalsertal fand das mutmaßlich gestohlene Bargeld in Höhe von 435 Euro, das der Beschuldigte bei seiner Flucht versteckt hatte. Der laut Polizei unstete und mehrfach vorbestrafte Deutsche wurde aufgrund eines offenen Haftbefehls sowie der neuerlichen Tat auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Feldkirch festgenommen.

Gefangener wird mit Hubschrauber geholt

Die Einlieferung in die Justizanstalt Feldkirch ist in diesem Fall ungewöhnlich aufwendig, da festgenommene deutsche Staatsangehörige keinesfalls von österreichischen Behörden über deutsches Staatsgebiet transportiert werden dürfen. Da das Kleinwalsertal aber von Vorarlberg aus nicht direkt mit dem Auto erreicht werden kann, wird der Beschuldigte am Mittwoch mit dem Polizeihubschrauber in die Justizanstalt Feldkirch gebracht.

„In sehr seltenen Fällen kommt es vor – etwa ein- bis zweimal im Jahr – dass wir festgenommene Personen über den Luftweg nach Feldkirch in die Justizanstalt einliefern müssen“, erklärte Polizeisprecher Fabian Marchetti gegenüber dem ORF Vorarlberg: „Das ist auch der kürzeste und praktikabelste Weg. Denn es ist nämlich verboten per europäischem Auslieferungsabkommen, deutsche Staatsangehörige, die festgenommen sind, über deutsches Staatsgebiet zu transportieren.“