Nedim Remili (FRA) und Constantin Moestl (AUT)
GEPA pictures/ Norbert Schmidt
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Handball-EM

Österreichs erste Niederlage bei der EM

Die unglaubliche Serie von Österreichs Handballern bei der EM in Deutschland ist am Montag von Frankreich gestoppt worden. Im dritten Hauptrundenspiel, dem sechsten bei der Endrunde insgesamt, ging Österreich beim 28:33 nach Halbzeitführung und starker Leistung erstmals als Verlierer vom Platz.

„Es war das erwartete schwere Spiel. Wir wussten um die Stärke der Franzosen und wir wussten, dass die Serie irgendwann reißen wird. Es ist keine Schande, dass das gegen Frankreich passiert ist“, so der Vorarlberger Routinier Robert Weber nach dem Spiel. Die Truppe von Ales Pajovic hat vor dem abschließenden Duell mit Island am Mittwoch (15.30 Uhr/live ORF 1) vier Punkte auf dem Konto. Österreich darf weiterhin mit dem Halbfinale spekulieren, braucht aber Schützenhilfe von Kroatien.

Sieben „Vorarlberger“ dabei
Bei der EM sind mit Robert Weber, Constantin Möstl, Boris Zivkovic, Lukas Herburger, Tobias Wagner, Ralf Patrick Häusle und Markus Mahr sieben Spieler im Einsatz, die entweder aus Vorarlberg stammen oder bei den Vorarlberger Bundesligisten Hard und Bregenz im Einsatz sind.

Vorarlberger Abwehrchef Lukas Herburger krank

Eine Hiobsbotschaft erreichte die Österreicher schon vor dem Spiel gegen Frankreich. Abwehrchef Lukas Herburger, der Vorarlberger Architekt der bis dato kaum einnehmbaren ÖHB-Festung, fehlte erkrankt. Dennoch überraschte das österreichische Team die Franzosen, die Österreicher kamen zu schnellen Toren und lagen gleich mit 4:1 (4.) voran. Les Bleus beeindruckte das freilich wenig. Sie brauchten ein paar Minuten, steigerten sich in allen Belangen, glichen erstmals auf 7:7 aus (12.) und führten schließlich 9:8 (15.).

Österreich gegen Frankreich
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Häusle kam nach 20 Minuten ins Tor

Während Österreich vorne jetzt viel Mühe hatte, ließ Frankreich seine Klasse spielen, kam scheinbar mühelos zu den Treffern. Während auch Schlussmann Samir Belahcene sich mehrmals auszeichnen konnte, hatte der bisher so starke Goalie Constantin Möstl einen ganz schweren Stand und wich nach 20 Minuten dem Vorarlberger Ralf Patrick Häusle.

Frankreich ließ erst einige Möglichkeiten aus, erhöhte dreieinhalb Minuten vor der Pause dann doch erstmals auf ein Drei-Tore-Plus (15:12). Österreich aber erwies sich einmal mehr bei dieser EM als nervenstark und harter Brocken. Häusle parierte zwei von vier Versuchen, französische Ungenauigkeiten wurden zudem bestraft – als Lohn gab es die 16:15-Pausenführung für Österreich.

Österreich gegen Frankreich
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Frankreich löste Halbfinalticket

Angeführt vom wurfgewaltigen Dika Mem drehte Frankreich nach Wiederbeginn vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena neuerlich auf und hatte beim 21:18 (38.) den alten Abstand wieder hergestellt. Österreich hielt aber weiter dagegen. Hutecek verkürzte nach zwei Häusle-Paraden, einem beim Siebenmeter, auf 21:22 (43.), Weber sorgte im Konter für den Ausgleich (43.).

Es blieb dabei: Frankreich legte vor, vergab aber Möglichkeiten auf eine klarere Führung. Der Anschlusstreffer zum 26:27 (51.) sollte aber das letzte Hinschnuppern bleiben. Der vielfache Welt- und Europameister Frankreich löste mit dem 33:28-Sieg vorzeitig das Halbfinalticket.

Mehr zum Spiel bei sport.ORF.at.

volle Halle in Köln
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