Amateurtheater
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Kultur

Kulturverein Motif verliert Räumlichkeiten

Der Kulturverein Motif verliert seine Räumlichkeiten in Bregenz. Die Vermögensabteilung des Landes hat den Mietvertrag per Ende März gekündigt, als Gründe wurden Sanierungs- und Eigenbedarf angegeben. Kritik kommt auch vom Verein IG Kultur, der als Interessensvertretung von Kulturinitiativen fungiert.

Das Theater Motif in Bregenz, das nächstes Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, steht vor einer ungewissen Zukunft. Der interkulturelle Verein, der seit 14 Jahren in der Kirchstraße 16 probt, muss bis Ende März aus dem Gebäude ausziehen.

Die Mission des Theaters Motif

Der künstlerische Leiter und Obmann Yener Polat gründete das Theater Motif 2005 mit dem Ziel, die türkische Kultur in seiner neuen Heimat vorzustellen und an die nächste Generation von Einwanderern weiterzugeben. „Es gibt viele Gemeinsamkeiten, auch in der Geschichte der beiden Länder. Damit kann man viel Empathie aufbauen und Verbindung schaffen“, erläutert er in den „Vorarlberger Nachrichten“. Der Verein wurde 2011 mit dem Österreichischen Integrationspreis und 2022 mit dem Outstanding Artist Award für Kulturinitiativen des Bundes ausgezeichnet. Derzeit probt der Verein für ein neues Stück, das anlässlich 60 Jahre Anwerbeabkommen Türkei-Österreich aufgeführt werden soll.

Unmut in der Kulturszene

Die Kündigung hat bei den Mitgliedern des Vereins und in der Kulturszene Bregenz für Unmut gesorgt. Mirjam Steinbock, Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg, äußert sich enttäuscht über die fehlende Bereitstellung eines Ersatzlokals oder alternativer Lösungsvorschläge.

Karl Fenkart, Leiter der Abteilung Vermögensverwaltung des Landes, entgegnet in den „Vorarlberger Nachrichten“, dass der Verein bereits vor zwei Jahren über die bevorstehende Kündigung informiert wurde. Eine Rückkehr des Vereins nach der Sanierung schließt er aus, da das Gebäude in einem desolaten Zustand sei und umfangreiche Sanierungsarbeiten anstünden.

Die Zukunft des Theaters Motif ist ungewiss. Der Verein muss nun eine neue Bleibe finden, was angesichts der Kurzfristigkeit der Kündigung eine Herausforderung darstellt. Trotz der schwierigen Situation bleibt der Verein optimistisch und plant die Premiere des neuen Stücks für Anfang Juni im Theater Kosmos.