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Wirtschaft

20-Millionen-Kredit für „Chalet N“

Das noble „Chalet N“ thront seit fast zehn Jahren in Oberlech und wird Signa-Gründer Rene Benko zugeschrieben. Wie und ob sich die Signa-Pleite auf die Luxusimmobilie auswirken wird, ist noch nicht klar. Offiziell gehört das Chalet der Muxel Berggasthof Schlössle GmbH. Und die wird nun mit zwei Pfandurkunden der Hypo-Landesbank in Verbindung gebracht.

Laut dem Dornbirner Wirtschaftsanwalt Wilhelm Klagian gibt es im Grundbuch zwei Pfandurkunden, die Aufschlüsse über die Immobilie geben, aber auch neue Fragen aufwerfen. „Es wurden im April 2023 zwei Höchstbetrags-Hypotheken über insgesamt 20,8 Millionen eingetragen. Denen liegen Kredite der Berggasthof Schlössle GmbH zugrunde“, so Klagian.

Kredit für andere Verwendungszwecke?

Stellt sich die Frage: Was ist mit dem 20-Millionen-Euro-Kredit passiert, wo doch das noble und etwas mehr als zehn Jahre alte „Chalet N“ nicht gerade renovierungsbedürftig aussieht? „Ich gehe auch davon aus, dass im Jahr 2023 keine weiteren Kredite für das ‚Chalet N‘ oder für die Schlössle GmbH notwendig waren, sodass es sich um eine Nach-Finanzierung handelte für andere Verwendungszwecke“, sagt Wirtschaftsanwalt Klagian.

Das sei grundsätzlich ein üblicher Vorgang, so der Anwalt: „Das ist kein verwerfliches Tun. Das macht man wiederholt – wenn der Belehnungswert ausreichend ist, wird ein weiterer Kredit aufgenommen“. Es könnte also durchaus sein, dass das Geld im Signa-Konzern anderweitig benötigt wurde.

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„Chalet N“ in Oberlech
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Kein Problem, solange der Kredit bedient wird

Solange die Berggasthof Schlössle GmbH diese Kredite bediene, habe das keine Folgen für das „Chalet N“. Anders sehe das aus, wenn sie die Kredite nicht mehr selber bedienen könne, etwa weil sie diese weitergereicht habe. Dann könne sie davon abhängig werden, ob der Dritte die Kreditrate bezahle. „Dann könnte sie natürlich ein Problem bekommen“, so Klagian.

Damit stellt sich die Frage, ob auch das „Chalet N“ nach einer Insolvenz der Signa unter den Hammer kommen könnte. Eine Anfrage an die Signa blieb unbeantwortet. Fakt ist: Die Bank hat die Pfandurkunde als Sicherheit. Sollte es keine Zusatzvereinbarung geben, könnte die Hypo das „Chalet N“ auf den Markt bringen, falls der Kredit nicht abbezahlt wird. Die Kreditsumme – also 20,8 Millionen Euro – ist die Luxusimmobilie sicher wert.